Weltuhr Berlin

Wie entstanden eigentlich die Zeitzonen?

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Was hat die Eisenbahn mit den Zeitzonen zu tun?

Früher haben sich die Menschen zeitlich noch am Stand der Sonne orientiert. Jeder Ort in Deutschland hatte seine eigene Zeit: War es zum Beispiel in Stuttgart 10 vor 12, dann war es in München bereits 12 und in Berlin sogar schon 7 Minuten nach 12. Mit der Erfindung der Eisenbahn in den USA entstand jedoch der Bedarf nach Einheitlichkeit und jede Eisenbahnlinie führte ihre eigene Zeit ein. 

Fuhr ein Zug zum Beispiel von Baltimore nach Ohio, richtete sich seine Zeit nach der Ortszeit in Baltimore. Das Problem daran: Ein Bahnhof, der von mehreren Eisenbahnlinien angefahren wurde, musste dann eine Uhr für jede Linie aufstellen.

Dass diese Handhabung umständlich war, ist denkbar - es musste also eine Lösung her. Stanford Fleming, ein kanadischer Eisenbahningenieur, brachte die Idee. Er schlug vor, die Welt zeitlich in 24 Sektoren zu untergliedern. Innerhalb dieser Sektoren galt jeweils die gleiche Zeit. 

Der Vorschlag fand regen Anklang bei den Eisenbahnen und am 18. November 1883 teilten sie das Land in vier große Zeitzonen ein (jedoch nur für die Eisenbahnlinien). Auch die Regierung unterstützte diese Einteilung und führte sie einige Jahre später als Gesetz ein. 

Was wurde jetzt aber aus einer einheitlichen Regelung für die ganze Welt?

1884 fand die Meridiankonferenz in Washington D.C. statt. Dort trafen sich Vertreter verschiedener Nationen, um diese Frage zu klären. Der Nullmeridian wurde als Bezugspunkt für Längengradmessungen festgelegt und sollte durch Greenwich in England verlaufen. Der Globus lässt sich in 360 Längengrade teilen. Teilt man diese 360 Grad durch 24 Stunden am Tag, dann beginnt alle 15 Längengrade eine neue Zeitzone. Benachbarte Zonen weichen zeitlich jeweils eine Stunde voneinander ab. 

In Teilen Europas wurde diese Regelung leicht ausgedehnt. Länder wie Frankreich, Deutschland und Polen strebten an, die gleiche Zeit zu verwenden. Deutschland wäre theoretisch auch in zwei verschiedene Zonen geteilt und um das zu verhindern gilt von Spanien bis Polen die Mitteleuropäische Zeit. Großbritannien, Irland und Portugal gehören hingegen zur Westeuropäischen Zeitzone.

Die Existenz der Zeitzonen verdanken wir also der Eisenbahn und Stanford Fleming, der als Vater der Zeitzonen bezeichnet wird. 

 

 

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