Der TSV Wefensleben im Landkreis Börde bietet Rollstuhlhandball an, und zwar für alle – egal ob körperlich eingeschränkt oder nicht, ob jung oder alt und egal welchen Geschlechts – erzählt Torsten Fieseler der 1. Vorsitzende des Vereins:
„Dieses „wir miteinander“ ist einfach mega – das ist eine tolle Erfahrung für jeden Einzelnen. Inklusion statt Exklusion – das leben wir einfach im Verein.“
Auf die Idee zum Rollstuhlhandball gekommen, ist die 19-jährige Jamie. Sie ist schon lange Teil des Vereins, war wegen ihrer Behinderung aber lange eher hinter den Kulissen tätig.
„Meine ganze Familie spielt Handball und ich konnte es nie, wegen meiner Behinderung. Dann sind wir auf Rollstuhlhandball gestoßen und haben es- Gott sei Dank- hinbekommen, dass ich jetzt auch endlich spielen kann.“
Denn alle im Verein waren sofort begeistert von der Idee. 1,5 Jahre Planung stecken in dem Projekt – im April hat der Verein die Abteilung für Inklusionssport gegründet, Jamie ist die Abteilungsleiterin. Seitdem beteiligen sich jede Woche 10-12 Menschen an den Trainingseinheiten – aus ganz unterschiedlichen Gründen:
„Damit ich mich im Alter weiter bewegen kann. Das macht mir Spaß.“
„Ich hatte einen Kreuzbandriss und konnte so trotzdem spielen, ohne mein Bein zu belasten. Das war eine tolle Möglichkeit.“
„Jeder, der ein Handicap hat, aber seine Arme und seinen Oberkörper bewegen kann, kann diesen Sport ohne Probleme ausführen.“
Die Abteilung befindet sich noch mitten im Aufbau – sucht etwa noch neue Mitglieder und Sponsoren – zum Beispiel für die Anschaffung von Sportrollstühlen. Doch die Ziele sind klar, erzählt Torsten.
„In den nächsten 5 Jahren wird der Landkreis Börde ein Vorzeige-Landkreis beim Thema Inklusion.“
Und zum anderen will der Verein bald in der Rollstuhlhandball-Bundesliga mitmischen.