Man nimmt es zum Nase putzen oder um sich den Schweiß von der Stirn zu tupfen – das Taschentuch. Ist euch schon mal aufgefallen, dass Taschentücher fast immer quadratisch sind?
Es gibt sie aus Papier oder aus Stoff und man kann sie auf zig verschiedene Arten falten. Wenn man aber ein Taschentuch auseinanderfaltet, ist es immer genauso breit, wie lang, also quadratisch. Das war nicht immer so. Schuld daran ist die französische Königin Marie-Antionette.
Früher wurden Taschentücher nicht zum Nase putzen benutzt, das erledigte damals der Jackenärmel oder die Tischdecke.
Taschentücher waren aus teurem Stoff gemacht und daher ein Statussymbol und ein modisches Accessoire. An den Königshöfen entwickelte sich eine regelrechte Taschentuchsprache – so bedeutete das Winken mit dem Taschentuch zum Abschied „Ich werde dir treu bleiben“ und ein aus dem Fenster hängendes Taschentuch hieß „Vorsicht, ich werde überwacht“.
Die Taschentücher waren rund, rechteckig oder auch dreieckig und genau das missfiel offensichtlich besagter Königin Marie-Antionette. Sie drängte ihren Mann König Ludwig den 14. zu einem Erlass, der besagte, dass die Taschentücher quadratisch zu sein hatten.
Das Ende vom Lied – die beiden wurden während der Französischen Revolution hingerichtet, das quadratische Taschentuchmaß blieb aber erhalten und deshalb putzen wir uns mit quadratischen Tüchern die Nase.