Unwohlsein

Warum fühlen wir uns manchmal unwohl in unserer Haut?

Sich in der eigenen Haut nicht wohlzufühlen, ist ein Phänomen, das viele kennen, doch die Ursachen sind oft komplex und vielfältig. Denn es gibt zahlreiche Faktoren, die unser Selbstbild und Wohlbefinden beeinflussen – und viele davon können wir selbst steuern.

Symptome und Auswirkungen des Unwohlseins

Unwohlsein im Alltag ist nicht bloß eine unangenehme Begleiterscheinung. Es beeinflusst zahlreiche Lebensbereiche und zeigt sich in vielfältigen Symptomen – sowohl auf der mentalen als auch auf der körperlichen Ebene sowie im Verhalten und in sozialen Beziehungen.

Auswirkungen auf die mentale Gesundheit
Die mentale Gesundheit ist ein Bereich, in dem sich ein regelmäßiges oder dauerhaftes Unwohlsein besonders spürbar auswirken kann. Typische Folgen sind Depressionen, Angststörungen sowie ein Burnout-Syndrom.

Depressionen haben vielfältige Auslöser, zum Beispiel eine starke Belastung oder ein einschneidendes Lebensereignis. Auch ein dauerhafter Mangel an positiven Gefühlen und Freude kann ein Risikofaktor sein – besonders in Kombination mit anderen Belastungen. Menschen, die an einer Depression leiden, erleben oft:

  • eine anhaltend negative Grundstimmung,
  • Erschöpfung und Antriebslosigkeit sowie
  • ein Fehlen von Interesse und Motivation – selbst für frühere Lieblingsaktivitäten.

Häufig kommen Schlafstörungen oder Appetitverlust hinzu. Diese Symptome verstärken sich oft gegenseitig und beeinflussen das Wohlbefinden massiv.

Ein dauerhaftes Unwohlsein kann auch eine Angststörung begünstigen oder auslösen – besonders bei Menschen mit einer genetischen Prädisposition. Angststörungen entwickeln sich oft durch Zukunfts- oder Versagensängste, die wiederum durch Depressionen, Stress oder Unwohlsein verstärkt werden.

Körperliche Auswirkungen
Ein geringes Wohlbefinden und die damit verbundenen negativen Gedanken können sich auch körperlich äußern. Oftmals entsteht in einer solchen Situation Stress, der sich durch einige Symptome in mehreren Bereichen des Körpers zeigt:

  • Muskelverspannungen: Vor allem im Rücken und Nacken, oft verbunden mit Schmerzen.
  • Magen-Darm-Beschwerden: Häufig begleitet von Kopfschmerzen.
  • Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen: Eine weitere mögliche Folge von Stress.
  • Schwächung des Immunsystems: Chronischer Stress erhöht das Risiko für Infektionen wie Erkältungen oder Grippe.

Ein weiterer häufiger Effekt von Unwohlsein sind Schlafstörungen. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten, einzuschlafen, oder wachen häufig auf. Schlafmangel beeinflusst sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit negativ und verstärkt andere Symptome – ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist.

Auswirkungen auf das Verhalten und auf soziale Beziehungen
Unwohlsein führt oft zu einer Spirale negativer Gedanken, Selbstzweifeln und der Frage, was „falsch läuft“. Bei manchen Menschen entwickelt sich daraus eine übermäßige Selbstkritik. Während Reflexion sinnvoll ist, kann eine übertriebene Selbstkritik das Selbstbild verzerren und zu weiteren Problemen führen. Eine solche Denkweise mündet unter Umständen in übermäßigem Perfektionismus. Betroffene setzen sich dabei selbst unter enormen Druck – ein Druck, dem sie aufgrund körperlicher und mentaler Erschöpfung oft nicht gerecht werden können. Das verstärkt die negativen Gefühle.

Einige Menschen reagieren auf ein körperliches Unwohlsein und dauerhafte negative Stimmung mit einem extremen Verhalten. Beispielsweise drastische Diäten, sei es zur Gewichtsabnahme oder zum Muskelaufbau. Im schlimmsten Fall resultiert daraus eine Ess-Störung, aus der sich die betroffene Person ohne fremde Hilfe nicht mehr befreien kann.

In eine ähnliche Richtung geht ein massiver Einsatz von Kosmetika, sehr viel Sport oder die Idee, eine Schönheitsoperation vornehmen zu wollen. Zwar können alle diese Maßnahmen in Maßen zu Verbesserungen führen, in extremer Form bringen sie jedoch einige Risiken und negative Aspekte mit sich.

Viel Menschen, die sich in ihrer Haut nicht wohlfühlen, ziehen sich zunehmend zurück, treffen seltener Freunde oder nehmen nicht mehr an öffentlichen Veranstaltungen teil. Gerade diese Entwicklung verschärft die Situation jedoch. Denn: Soziale Kontakte sind wichtig für eine gesunde Psyche. Einsamkeit hingegen erhöht das Risiko an Problemen wie Depressionen zu erkranken. Des Weiteren sorgt der Rückzug dafür, dass die Chance sinkt, dass Freunde die Umstände erkennen und helfend eingreifen.  

Gründe für das Gefühl des Unwohlseins

Unwohlsein kann viele Ursachen haben – biologische, psychologische oder gesellschaftliche – und beeinflusst unser Leben auf vielfältige Weise. Diese Faktoren wirken oft zusammen.

Biologische Faktoren
Unser Wohlbefinden wird auf verschiedenen Ebenen von biologischen Faktoren beeinflusst. Schon einfache Krankheiten wie eine Erkältung oder eine Magen-Darm-Grippe können ein allgemeines Unwohlsein auslösen. Solche Situationen sind jedoch meist vorübergehend und verschwinden in der Regel schnell wieder.

Noch bedeutsamer für unser Wohlbefinden sind jedoch Hormone. Als körpereigene Botenstoffe steuern sie wichtige Prozesse und tragen maßgeblich dazu bei, wie wir uns fühlen. Ihr Einfluss reicht von der Stimmung über die Leistungsfähigkeit bis hin zum Schlaf. Je nach konkretem Stoff können ein Mangel oder ein Übermaß jeweils spürbare Konsequenzen auf die Stimmung haben.

Dabei spielen insbesondere folgende Hormone eine zentrale Rolle:

•    Testosteron, das vor allem bei Männern in höheren Mengen vorkommt, beeinflusst Antrieb und Stimmung. Ein Mangel kann Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit und Traurigkeit auslösen. Ein hoher Testosteronspiegel kann hingegen in manchen Fällen aggressives Verhalten fördern.

•    Ein Mangel an Östrogen, dem weiblichen Geschlechtshormon, kann Hitzewallungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit im Bereich der Blase verursachen. Ein Überschuss hingegen wird häufig mit Schlafstörungen, innerer Unruhe, Ängsten und einer Schwächung des Immunsystems in Verbindung gebracht.

•    Cortisol, das Stresshormon, ist für den Fettstoffwechsel, den Schlaf-Wach-Rhythmus und die Bewältigung von Alltagsbelastungen verantwortlich. Ein Überschuss kann zu Schlafstörungen, Niedergeschlagenheit, Ängsten, Gedächtnisproblemen und Konzentrationsstörungen führen. Ein Mangel hingegen äußert sich oft in Erschöpfung und allgemeiner Schwäche.

•    Insulin reguliert den Blutzucker, indem es Glukose aus dem Blut in die Körperzellen transportiert. Ein Mangel Ein Mangel kann mehrere heftige Reaktionen auslösen, die den Alltag massiv einschränken. Insbesondere Symptome wie Zittern, Schwitzen, Müdigkeit und verminderte Denkleistung. Besteht ein Überschuss, können daraus sogar körperliche Krankheiten resultieren.

•    Melatonin steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus und sorgt für erholsamen Schlaf. Ein Mangel führt zu Störungen beim Ein- und Durchschlafen, kann den Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringen sowie Müdigkeit und Konzentrationsschwäche zur Folge haben.

All diese Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie wichtig ein ausgeglichener Hormonhaushalt ist, damit wir uns in unserer Haut wohlfühlen. Ungleichgewichte können auf unterschiedliche Weise zu einem Gefühl des Unwohlseins führen.

Psychologische Faktoren
Daneben gibt es eine Reihe von psychologischen Faktoren, die dazu beitragen können, dass unser Wohlbefinden leidet. Besonders das Selbstbild und das Selbstwertgefühl sind hier von zentraler Bedeutung.

Das Selbstbild, wie wir uns selbst wahrnehmen – mit all unseren Stärken und Schwächen. Aus diesen Einschätzungen entsteht ein Grundgefühl zur eigenen Person, das sogenannte Selbstwertgefühl. Positive Einflüsse auf das Selbstwertgefühl sind beispielsweise Erfolgserlebnisse oder ein stabiles soziales Umfeld. Negativ wirken hingegen Erfahrungen wie Mobbing, Ausgrenzung oder wiederkehrende Misserfolge in wichtigen Lebensbereichen.

Ein geschädigtes Selbstwertgefühl kann häufig Selbstzweifeln verursachen. Diese Zweifel können eine negative Grundstimmung hervorrufen, die über einen längeren Zeitraum anhält. In einigen Fällen wird das negative Selbstwertgefühl immer wieder durch Situationen ausgelöst, die Erinnerungen an die negativen Erfahrungen wecken. Im Alltag zeigt sich das in Problemen im Umgang mit anderen Personen sowie bei der Bewältigung bestimmter Aufgaben.

Ein weiteres Problem ist der Perfektionismus. Er kann zwar motivierend wirken und persönliche sowie berufliche Erfolge fördern. Oft geht er jedoch oft mit unrealistischen Vorstellungen und Ansprüchen einher, die einen massiven Druck auslösen. Dieser Druck belastet die Psyche und verstärkt negative Gefühle, wodurch Stress und Ängste entstehen können.

Vergleiche mit anderen Menschen haben ebenfalls häufig negative Auswirkungen. Während sie manchmal motivierend wirken, führen sie bei anderen Personen zu Frust und Selbstzweifeln – besonders, wenn sie sich mit scheinbar unerreichbaren Vorbildern messen. Bereits der Vergleich mit Gleichaltrigen, die in ähnlichen Lebenssituationen stehen, kann eine negative Grundstimmung hervorrufen.

Gesellschaftliche Einflüsse
Nicht minder einflussreich auf unser Wohlbefinden sind gesellschaftliche Umstände. Das gilt gleich auf mehreren Ebenen. Besonders die sozialen Medien vermitteln oftmals ein idealisiertes Bild von Erfolg und Alltag, das mit der Realität wenig zu tun hat. Zusätzlich präsentieren sie Schönheitsideale, die kaum erreichbar sind. Solche Vergleiche können zu einem verzerrten Selbstbild führen und Selbstzweifel verstärken. Das Streben nach diesen Idealen verursacht nicht selten Frust und Unzufriedenheit.

Ein Beispiel ist der Umgang mit Kleidung. Womöglich tragen wir Outfits, die bestimmten Idealen oder den gesellschaftlichen Normen entsprechen, obwohl wir uns darin unwohl fühlen oder die Kleidung nicht unserem Typ passt. Solche Kompromisse sollten vermieden werden, da sie das eigene Wohlbefinden zusätzlich beeinträchtigen.

Andere Medien und die Werbung können die Körperwahrnehmung ebenfalls beeinflussen. Ähnlich wie in den sozialen Medien wird hier oftmals ein Bild verbreitet, was mit der Realität vieler Menschen nicht zu vergleichen ist.

Auch andere Medien und die Werbung verbreiten unrealistische Bilder von Erfolg, Schönheit und Lebensstil. Normen und gesellschaftliche Erwartungen erzeugen dabei zusätzlichen Druck. Das gilt vor allem dann, wenn diese Ideale nicht zu den eigenen Vorstellungen passen. Wer trotzdem versucht, ihnen ohne Abstriche gerecht zu werden, setzt sich einem hohen Maß an Stress und Frustration aus.

Möglichkeiten zur Förderung eines positiven Selbstgefühls

Wer sich in seiner Haut nicht wohlfühlt, möchte dies sicherlich über kurz oder lang ändern. Um mehr Wohlbefinden im Alltag zu erzeugen, gibt es mehrere Strategien, die sich individuell miteinander kombinieren lassen. Hierzu gehören:

  • Selbstfürsorge und eine gesunde Lebensweise,
  • psychologische Strategien,
  • ein sozialer Austausch sowie
  • professionelle Hilfe.

Diese Ansätze helfen, das Wohlbefinden nachhaltig zu stärken und Herausforderungen des Alltags besser zu bewältigen.

Eine gute Selbstfürsorge
Selbstfürsorge bildet die Basis für ein besseres Lebensgefühl. Bereits einfache Maßnahmen wie regelmäßige Körperpflege machen einen positiven Unterschied. Dazu gehört regelmäßiges Duschen, eine gute Haut- sowie Haarpflege. Zur Körperpflege gehört außerdem der regelmäßige Gang zu Friseur sowie für Männer das Rasieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Frisur und der Bart vor allem dem Träger zusagt, weil das das Selbstvertrauen stärkt.

Nicht minder bedeutsam ist die Wahl der Kleidung. So sollten Outfits ausgesucht werden, die bestmöglich zu den optischen Vorstellungen des Trägers passen. Ein Outfit, das gut sitzt und den eigenen Stil unterstreicht, fördert das Selbstbewusstsein. Ebenfalls wichtig ist, dass die Kleidung die richtige Größe und Passform hat. Denn: Wenn das Outfit einengt, und kneift oder sich anderweitig auf der Haut unangenehm anfühlt, ist das alles andere als förderlich für das Wohlbefinden sowie für die Aktivitäten im Alltag.

Besonders Unterwäsche spielt hierbei eine Rolle, da sie eng am Körper anliegt und somit direkten Einfluss auf den Tragekomfort und Bewegungsfreiraum hat. Sie ist daher die Basis für ein Wohlfühl-Outfit mit der richtigen Passform. Diese ist gerade bei BHs ein oft unterschätzter Faktor. Denn es kommt eben nicht nur darauf an, dass die BH-Form zum Outfit und Zweck passt – zum Beispiel ein trägerloser BH, ein T-Shirt-BH oder ein Sport-BH. Wichtig ist auch, dass die Größe stimmt. Das Unterbrustband sollte fest und sicher am Körper anliegen. Die Träger sollten ebenfalls eng anliegen, aber nicht einschneiden. Ist das gegeben, vermittelt der BH Wohlbefinden und insgesamt ein gutes Gefühl.

Eine gesunde Lebensweise
Zur Selbstfürsorge gehört auch eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung. Beides trägt zu einem positiven Grundgefühl bei und unterstützt das Immunsystem. Gleichzeitig kann Bewegung dabei helfen, den Stress des Alltags loszuwerden und auf andere Gedanken zu kommen.

Schlaf ist eine der wichtigsten Säulen für körperliches und psychisches Wohlbefinden. Regelmäßige Schlafzeiten tragen dazu bei, einen stabilen Rhythmus zu entwickeln, der den Tag entspannter beginnen lässt. Es wird empfohlen, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auch am Wochenende.

Zudem sollte auf eine ausreichende Dauer sowie die passende Temperatur im Schlafzimmer geachtet werden. Die Schlafumgebung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Eine angenehme Raumtemperatur, idealerweise zwischen 16 und 18 Grad Celsius, fördert erholsamen Schlaf. Auch die Lichtverhältnisse sollten angepasst werden: Ein dunkles, ruhiges Schlafzimmer ohne störende Geräte wie Fernseher oder Smartphones schafft ideale Voraussetzungen. Genauso ist die Qualität der Matratze und des Kopfkissens entscheidend: Eine für den individuellen Körpertyp passende Matratze kann Rückenschmerzen verhindern und so die Schlafqualität erhöhen.

Der Einfluss von Schlaf auf das Wohlbefinden ist immens. Menschen, die ausreichend schlafen, sind oft belastbarer, ausgeglichener und leistungsfähiger. Umgekehrt verstärken Schlafmangel oder unruhige Nächte Symptome wie Stress, Konzentrationsprobleme oder Gereiztheit – ein Teufelskreis, der das Wohlbefinden massiv beeinträchtigen kann.

Psychologische Strategien
Daneben gibt es einige psychologische Strategien, die dazu beitragen, das Wohlbefinden zu verbessern. Dazu gehört die Entwicklung eines gesunden Selbstbildes und des Selbstwertgefühls.  Die Basis hierfür ist eine gute Balance zwischen dem Ego und dem Selbst.

Das Ego strebt nach Anerkennung, Bestätigung und Erfolg. Das Selbst wiederum steht für die Werte, Ziele und Bedürfnisse. Wer dem Ego zu viel Raum gibt, läuft Gefahr, sich zu überlasten oder unrealistischen Zielen nachzulaufen, worunter das Selbstbild leidet.

Um das Selbstwertgefühl zu steigern, sich der eigenen positiven Eigenschaften bewusst zu werden und den Weg zur Selbstakzeptanz zu finden, ist es sinnvoll, jeden Tag folgende Strategien anzuwenden:

  • Tägliche Reflexion: Sich täglich Zeit nehmen, um über positive Ereignisse oder Erfolge nachzudenken. Das kann in Form eines Dankbarkeitstagebuchs geschehen, in dem man kleine und große Dinge notiert, die gut gelungen sind oder ein positives Gefühl vermittelt haben.
  • Positive Selbstgespräche: Negative Gedanken wie „Ich bin nicht gut genug“ durch positive Affirmationen ersetzen, z. B. „Ich gebe mein Bestes und bin auf dem richtigen Weg.“ Diese Technik hilft, sich auf Fortschritte, statt auf Fehler zu konzentrieren.
  • Achtsamkeit und Meditation: Durch Achtsamkeitsübungen lernt man, im Moment zu leben und negative Gedanken loszulassen. Meditation fördert Ruhe und Klarheit, was insbesondere in stressigen Situationen hilfreich ist.
  • Ziele setzen und realistisch bleiben: Unrealistische Erwartungen können das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und Stress verursachen. Kleine Schritte und erreichbare Ziele führen oft nachhaltiger zum Erfolg.
  • Grenzen setzen: Es ist wichtig, „Nein“ zu sagen, wenn wir uns überfordert fühlen. Dias ist ein wichtiger Aspekt der Selbstfürsorge und hilft, Überlastung zu vermeiden.

Nicht minder hilfreich ist es, die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken zurückzuschrauben. Das lässt sich durch ein selbst gesetztes Limit im Alltag oder durch ein sogenanntes Digital Detox realisieren. Beides trägt dazu bei, die Dinge realistischer zu sehen und weniger nach kaum erreichbaren Idealen zu streben.

Soziale Unterstützung und Austausch mit engen Freunden
Ebenfalls bedeutsam ist die Unterstützung aus dem sozialen Umfeld. Das regelmäßige Pflegen von entsprechenden Kontakten kann auf verschiedene Weise dazu beitragen, sich selbst besser zu fühlen, Herausforderungen zu bewältigen und eine gesunde Perspektive auf das eigene Leben zu entwickeln. Zum einen bekommt die Person eine Unterstützung bei vielen mentalen Fragen oder praktischen Herausforderungen. Gleichzeitig ist die Zeit mit anderen Menschen ganz grundsätzlich positiv für die Psyche. Schlussendlich vermittelt das Umfeld durch die Kommunikation ein realistisches Selbstbild.

Freunde und Familie bieten ein offenes Ohr für Probleme und helfen, Gefühle zu verarbeiten. Oft genügt es, sich auszusprechen, um sich erleichtert zu fühlen. Bei Herausforderungen im Alltag – sei es bei der Organisation von Aufgaben oder der Lösung von Problemen – kann ein unterstützendes Umfeld helfen, den Überblick zu behalten und Lösungen zu finden. Zudem stärken Lob und Anerkennung von vertrauten Personen das Selbstbewusstsein. Ein gesundes Netzwerk gibt das Gefühl, geschätzt und akzeptiert zu werden.

Wichtig ist, dass zu den entsprechenden Personen ein Vertrauensverhältnis besteht. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass sie einen überwiegend positiven Einfluss haben und gewisse Probleme nicht noch verstärken. Zum Beispiel durch ständige Kritik und Negativität. Daher gilt es, schädliche soziale Beziehungen zu minimieren und sich auf die Menschen im Umfeld zu konzentrieren, die die eigene Person unterstützen und inspirieren.

Es kann zudem sinnvoll sein, nicht nur die bestehenden Beziehungen durch regelmäßige Treffen, Anrufe oder Nachrichten zu pflegen und aufrecht zu erhalten, sondern auch neue Kontakte zu knüpfen. Beispielsweise in Gruppen oder Vereinen, die den eigenen Interessen entsprechen – Sportvereine, Hobbygruppen oder ehrenamtliche Tätigkeiten. Das hilft, Gleichgesinnte zu treffen und neue Freundschaften aufzubauen.

Professionelle Hilfe
Je nach individueller Situation reichen persönliche Strategien und soziale Unterstützung nicht aus, um anhaltendes Unwohlsein oder psychische Belastungen zu bewältigen. Dann kann es notwendig sein, auf professionelle Hilfe im Bereich der Psyche zurückzugreifen. Das sollte spätestens dann realisiert werden, wenn der Alltag durch die mentalen Probleme spürbar beeinträchtigt wird.

Grundsätzlich ist professionelle Hilfe sinnvoll, wenn folgende Beschwerden vorliegen:

  • Dauerhafte Belastung: Wenn Gefühle von Traurigkeit, Angst oder Erschöpfung über Wochen oder Monate anhalten und den Alltag beeinträchtigen.
  • Unlösbare Probleme: In Situationen, in denen eigene Lösungsversuche nicht ausreichen, um Probleme zu bewältigen, z. B. bei Traumata, tiefgreifenden Konflikten oder Burnout.
  • Körperliche Symptome: Wenn psychische Belastungen sich durch körperliche Beschwerden äußern, wie Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder chronische Schmerzen.

Dabei kann ein Psychologe oder ein Psychiater die angemessene Unterstützung darstellen. Psychologen bieten durch verschiedene Ansätze – von Verhaltenstherapie über Traumatherapie bis hin zu Tiefenpsychologie – individuell abgestimmte Unterstützung. Gemeinsam mit dem Therapeuten können belastende Muster erkannt und verändert werden. Unter Umständen bietet sich dafür eine Selbsthilfegruppe an. In einer Gruppe mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, finden Betroffene Verständnis und Austausch. Dieser kollektive Support stärkt und entlastet.

Psychiater können bei Bedarf Medikamente verschreiben, zum Beispiel bei schweren Depressionen oder Angststörungen. Diese helfen, Symptome zu lindern, um Raum für psychotherapeutische Ansätze zu schaffen.

Wichtig ist, dass die sprichwörtliche Chemie zwischen dem Patienten und dem Therapeuten stimmt. Nur so kann ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und das Problem im Kern angegangen werden. Außerdem ist es sinnvoll, jemanden zu suchen, der auf die jeweilige Problematik spezialisiert ist, zum Beispiel Traumata oder Angststörungen. Bei der Suche nach dem passenden Therapeuten kann unter anderem die Psychotherapeutenkammer des jeweiligen Bundeslandes weiterhelfen.

Oftmals ist die Überwindung zum Wahrnehmen professioneller Hilfe groß – sei es aus Scham, Unsicherheit oder Angst vor Stigmatisierung. Doch dieser Schritt ist ein Zeichen von Stärke. Zudem ergeben sich hieraus nicht selten neue Perspektiven und es ist der erste Schritt zu einer nachhaltig besseren Lebensqualität. 

 

Gesponserter Inhalt

Seite teilen