Uschi Glas wollte nach eigenen Angaben immer unabhängig sein. «Als Dickkopf wurde ich geboren, zum Leidwesen meiner Eltern. Ein Dickkopf bin ich heute noch», sagte die Schauspielerin, die an diesem Samstag (2. März) 80 Jahre alt wird, im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München.
«Das, was man unter einem Schätzchen versteht, war ich natürlich tatsächlich nie. Also ein braves Mädchen, angepasst und den Mann anhimmelnd. Ich war schon sehr rebellisch und ziemlich stur. Ich habe auch vieles infrage gestellt, das ist bis heute so.»
Ihre Biografie, die am Mittwoch (28. Februar 2024) erschienen ist, trägt darum den Titel «Ein Schätzchen war ich nie», in Anlehnung an den Film «Zur Sache, Schätzchen», mit dem ihr Ende der 1960er Jahre der große Durchbruch gelang.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Glas im Geschäft und sie versteht nicht, warum man es älteren Schauspielerinnen oft so schwer macht. «Es ist ja tatsächlich so, dass man oft von einem männlichen Schauspieler sagt, der schaut heutzutage viel besser aus als früher. Und ich denke, man sollte mal auch darüber nachdenken, dass auch eine ältere Frau mit Lachfalten oder Kummerfalten ein Gesicht hat, das etwas zu erzählen hat», sagte sie der dpa. «Man sollte schon darüber diskutieren, warum eine Schauspielerin nicht auch spielen darf, selbst wenn sie sieben Falten im Gesicht hat oder graue Schläfen oder keine Haare oder sich die Haare färbt, das ist doch wurscht.»