Vergangene Woche wurden der Kreisverwaltung im Altmarkkreis Salzwedel tote Fische am Arendsee gemeldet. Bei Untersuchungen durch das Landesamt für Verbraucherschutz stellte sich heraus, dass die Fische stark von Ektoparasiten befallen und bakteriell infiziert waren. Eine anzeigepflichtige Tierseuche wurde nicht festgestellt.
Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass hohe Wassertemperaturen und Stress durch Sauerstoffmangel die Hauptgründe für den Befall sind. Der Einfluss des Klimawandels ist eher gering. Eine Abkühlung der oberen Wasserschichten könnte zukünftige Stresssituationen für die Fische verhindern. Die Sommerstagnation, die zur Zeit stattfindet, soll bald enden und damit das Fischsterben aufhören.
Die Kreisverwaltung betonte, dass für Menschen keine Gesundheitsgefahr besteht. Die toten Fische sind bereits durch den Fischer sowie die Stadt Arendsee und Anrainer eingesammelt worden. Ihre Entsorgung erfolgt durch ein beauftragtes Unternehmen, das Container bereitstellt.
Der Arendsee ist der tiefste natürliche See in Sachsen-Anhalt und einer der größten Norddeutschlands. Er weist eine charakteristische Schichtung in drei thermische Bereiche auf: Deckschicht, Sprungschicht und Tiefenschicht. Während der Sommerstagnation, die zu Sauerstoffmangel führt, verbleibt Sauerstoff hauptsächlich nur in der Deckschicht. Eine Messstation des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei überwacht seit 2010 die Bedingungen und konnte in diesem Jahr eine sauerstofffreie Zone in 10 m Tiefe feststellen. Im Herbst/Winter findet eine Durchmischung statt, die die Schichten wieder mit Sauerstoff versorgt.