"Das ist ein bitterer Tag für Thalheim, Bitterfeld-Wolfen, Deutschland und Europa." sagte Armin Schenk, Oberbürgermeister von Bitterfeld-Wolfen. Nachdem am 1. Mai bei Meyer Burger in Thalheim Kurzarbeit eingeführt wurde, hat der Schweizer Solarhersteller nun Insolvenzantrag gestellt. Meyer Burger kämpft schon seit Jahren mit Finanzschwierigkeiten.
Eine Sanierung zum Erhalt der Standorte sei bislang nicht erfolgreich gewesen, teilte das Unternehmen mit. "Sie sollen nun im Rahmen der Verfahren gemeinsam mit einem gerichtlich zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter fortgesetzt werden", hieß es. Betroffen sind in Thalheim 331 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Im Mai 2021 hatte Meyer Burger in Sachsen-Anhalt mit der Produktion von Solarzellen begonnen. Thalheim war Jahre zuvor einer der größten Solarstandorte in Europa. Die Konkurrenz billiger Solarmodule aus Asien sorgte dann für eine Krise der Branche in Deutschland.
Meyer Burger hätte eigentlich bis zum 31. Mai seine Geschäftszahlen für 2024 vorlegen müssen. Vor dem Hintergrund der weiterlaufenden Finanzierungsgespräche zur Restrukturierung habe das Unternehmen eine Fristverlängerung beantragt.
Die Tochtergesellschaften in der Schweiz und in den USA sollen erhalten bleiben. Erst vor wenigen Tagen war die noch im Aufbau befindliche Solarmodulproduktion im US-Bundesstaat Arizona eingestellt worden. Die Produktion dort war mit in Deutschland hergestellten Solarzellen vorgesehen.