Die ARD hat am Sonntagabend um 20:15 Uhr ihr Programm unterbrochen. Mit der Aktion #KINDERstören wollte der Sender auf die Bedürfnisse, Rechte und Probleme von Kindern hinweisen. In einer 15-Minuten-Sendung im Ersten, moderiert von der Komikerin Carolin Kebekus, bekamen Kinder die Chance, bekannte Formate zu moderieren. Sie traten unter anderem im «Morgenmagazin», in der «Sportschau», in der «Tagesschau», in «Gefragt - gejagt» und als «Tatort»-Ermittler auf.
In kurzen Einspielfilmen sprachen die Kids-Moderatoren oder -Kommissare verschiedene Probleme an: fehlende Kinderrechte im Grundgesetz, Cybermobbing, Gewalt gegen Kinder, Kinderarmut und mangelnde Betreuungs- und Sportangebote.
Der WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn erklärte die Hintergründe der ungewöhnlichen Aktion: «Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Rechte von Kindern stärker in den Fokus zu nehmen. Dazu wollen wir mit unseren Möglichkeiten und zahlreichen Angeboten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beitragen.» Die Moderatorin der Sendung, Carolin Kebekus, die im Januar Mutter wurde, äußerte sich zur Aktion: «Kinderrechte in Deutschland kommen nach wie vor viel zu kurz.» Fast ein Viertel der Kinder und Jugendlichen sei von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Sie forderte ein klares Signal aus der Politik, um diese gesellschaftliche Katastrophe zu bekämpfen. «Leider ist die Lobby von Kindern viel zu klein», so Kebekus.