Laute Werbedurchsagen, Kassenpiepen und Einkaufswagengerangel. Einkaufen ist manchmal echt anstrengend. Vor allem für Menschen, die besonders reizempfindlich sind, wie zum Beispiel Autisten.
Für diese hat sich ein Supermarkt in Naumburg etwas überlegt: die stille Stunde. Wie die aussieht, hat sich unsere Kollegin Anna Schwanz angeschaut.
Zweimal die Woche wird es ruhig im CAP-Markt in Naumburg. Jeden Dienstag und Mittwoch von 15 bis 17 Uhr ist hier stille Stunde. Was genau das heißt, sagt Sylke Stephan vom Trägerverein DRK.
„Wenn die stille Stunde beginnt, schalten wir das Kassenpiepen auf ganz leise, das Radio wird ausgeschalten, die Durchsagen werden vermieden, Ware wird nicht verräumt, Telefone werden ausgeschalten oder auf stumm geschalten und es ist wirklich sehr angenehm, man bewegt sich selber gleich viel ruhiger, auch das Personal wirkt nochmal ein Stück weit ausgeglichener als es schon ist sehr, sehr angenehm.“
Das Angebot zielt vor allem auf Menschen mit einer sogenannten Reizfilterstörung ab, etwa Autisten oder hochsensible Personen.
Aber auch andere genießen die stille Stunde.
„Wir haben hier um die Ecke ein Pflegeheim und wir haben auch die psychiatrische Klinik bei uns um die Ecke, wo ich schon zwei Rückmeldungen auch bekommen habe, dass sie das wirklich punktuell so nutzen, dass sie zur stillen Stunde einkaufen gehen.“
Das ist nur allzu verständlich, denn bei dieser Ruhe wird der Wocheneinkauf fast zur Erholung.