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Spiele-Apps im Test

Wie kinderfreundlich sind beliebte Games?

Alarmierende Funde: Amokläufe, Hassbotschaften und Sexszenen – was sich in Spiele-Apps für Kinder verbirgt, ist oft mehr als verstörend. Stiftung Warentest hat 16 populäre Games getestet und kam zu einem beunruhigenden Ergebnis: Fast alle sind durchgefallen. Besonders heftig: Eine App, die ab 12 Jahren freigegeben war, zeigte brutale Amokläufe.

Gewalt und bedenkliche Namen

Die Tester fanden nicht nur Gewalt, sondern auch furchterregende Monster, Sexszenen und faschistische sowie antisemitische Nutzernamen. Obwohl solche Inhalte oft gemeldet wurden, änderten die Anbieter meist nichts. Das war problematisch, besonders wenn es um sensible Daten wie Handynummern von Kindern ging.

Doch die bedenklichen Inhalte sind nur die Spitze des Eisbergs. Besonders besorgniserregend ist das manipulative Spieldesign. Kinder werden durch ausgeklügelte Mechaniken dazu gebracht, immer mehr zu spielen und zu kaufen. Spiele setzen oft auf Belohnungen für tägliches Zocken und soziale Verpflichtungen, um die Spieler bei der Stange zu halten.

In-App-Käufe und Dark Patterns

Ein weiteres großes Problem sind die In-App-Käufe. Virtuelle Waffen, Textilien oder Ressourcen wie Feenstaub und Edelsteine können teuer werden – bis zu 240 Euro pro Kauf. Dabei nutzen die Anbieter Tricks, um die tatsächlichen Kosten zu verschleiern und die Spieler zu weiteren Käufen zu verleiten.

Testphase

Im Zeitraum von Januar bis März 2024 wurden 16 populäre Spiele-Apps für Android getestet. Unter den getesteten Apps befanden sich 15 kostenfreie und eine kostenpflichtige. Die zehn umsatzstärksten Spiele wurden ausgewählt, jedoch nur solche, die von der Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle (USK) für unter 16-Jährige freigegeben sind. Apps desselben Anbieters wurden ausgeschlossen, wenn sie einem bereits getesteten Spiel stark ähnelten. Zusätzlich wurden sechs Spiele ausgewählt, die von jugendlichen Gamern als besonders relevant für etwa 10-Jährige eingestuft wurden.

Das Gesamturteil für Brawl Stars, Subway Surfers, Pokémon Go, Fortnite und Co. lautete: Inakzeptabel. Minecraft ist das einzige Spiel im Test, das besser abgeschnitten hat. Mit etwas elterlicher Unterstützung und technischen Kniffen ist es für Kinder okay.

In diesen Kategorien wurden die Spiele getestet:

  • Kindgerechte Inhalte
  • Sichere Nutzung
  • Verstöße melden/Support
  • Werbung
  • Spieldruck
  • Kaufdruck
  • Mängel in den AGB
  • Mängel in der Datenschutzerklärung
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