Die Zahl der Toten nach den schlimmen Unwettern in Spanien ist nach der Bergung weiterer Leichen auf 205 gestiegen. Allein 202 Opfer gebe es in der Mittelmeerregion Valencia im Osten des Landes, teilte der Notdienst der Regionalregierung auf X mit.
Der heftige Regen führte dazu, dass viele Flüsse über die Ufer traten. Besonders betroffen waren Valencia und die beliebten Mittelmeerregionen Murcia und Andalusien. In Kastilien-La Mancha richtete das Unwetter ebenfalls Schäden an. Laut dem Wetterdienst Aemet handelt es sich um ein „historisches Unwetter“, insbesondere in Valencia, dem Epizentrum der Katastrophe. Diese Region verzeichnet die meisten Todesfälle und Schäden.
Die Regenmengen waren außergewöhnlich hoch. In Teilen Valencias fiel binnen eines Tages so viel Regen wie sonst in einem ganzen Jahr. Einige Orte registrierten bis zu 490 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die Wasserfluten verwandelten Straßen in Ströme und richteten erheblichen Schaden an. Menschen, Autos und Bäume wurden mitgerissen, die Infrastruktur stark beschädigt.
Die Ursache für diese Unwetter ist das Wetterphänomen „Dana“ oder des „Kalten Tropfen“. Dieses tritt in der spanischen Mittelmeerregion meist im Herbst auf. Dabei prallen atlantische Tiefausläufer mit feucht-kalter Luft auf das warme Mittelmeer. Dies führt zu stark schwankenden Temperaturen und extremem Niederschlag. Besonders im September und Oktober kommt dieses Phänomen häufig vor - aber so schlimm war es noch nie.
Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid will eine Million Euro für die Opfer der verheerenden Unwetter in der spanischen Region Valencia spenden. Das kündigte der Champions-League-Gewinner auf seiner Internetseite und in den sozialen Medien an. Das Geld soll in eine gemeinsam von der Real Madrid Foundation und vom Roten Kreuz initiierten Spendenkampagne fließen.
Angesichts dieser plötzlichen Wettergewalten fühlten sich nicht wenige gerade in Deutschland auch an die Flutkatastrophe im Ahrtal erinnert, bei der im Juli 2021 mindestens 135 Menschen ums Leben kamen.