Sommer im Glas: Früchte einkochen, ansetzen, einmachen

Die meisten von uns kennen Einkochen nur von früher,  als in Omas Keller reihenweise Erdbeermarmelade, Pflaumenkompott und Himbeergelee standen - und irgendwo in der Ecke auch versteckt ein Rumtopf und Flaschen mit Johannisbeerschnaps. Einkochen und Einwecken galten lange als altmodisch, die Zeiten der Notversorgung waren ja auch zum Glück vorbei. Doch so langsam entdecken wir es wieder. Macht ja auch Spaß, in der Küche zu werkeln und "es selbst" zu tun. Schließlich weiß man dann auch, was wirklich drin ist.

Einkochen oder Einmachen: Gibt es da einen Unterschied? 

Während die Zutaten beim Einkochen roh ins Glas kommen, werden sie beim Einmachen bereits vorher verarbeitet – Marmelade kocht man ja z. B. vorher und gießt sie dann fertig in Gläser. Bei beiden Verfahren werden die fertigen Produkte dann in einem Einmachglas mit Gummiring und Bügelverschluss versiegelt.

Kirschmarmelade mit nur 2 Zutaten

So macht es unsere Nachrichtenfrau Claudia Schier

Ich lasse 1,5 Kilo entsteinte Kirschen (gemischt, sauer und süß) ein paar Minuten köcheln, bis sich so langsam eine sämige Masse bildet, immer schön umrühren, damit nichts anbrennt. 

Dann kommt der Inhalt einer Vanilleschote dazu und 500 g Gelierzucker 1:3. In dem Verhältnis wird es fruchtiger und nicht so süß. Ein paar Minuten weiter köcheln und immer schön weiterrühren. Gelierprobe: einen kleinen Löffel Marmelade auf einen kalten Teller geben ... wenn die nach ein paar Sekunden nicht verläuft, ist die Marmelade fertig. 

Noch heiß in Gläser füllen (die vorher mit kochendem Wasser steril machen, auch die Deckel!), Deckel drauf, auf den Kopf stellen, so lange es abkühlt - fertig. Wer Stückchen in der Marmelade mag, püriert nur ein bisschen oder gar nicht.  

Schnaps oder Likör ansetzen

Wer Obst im Garten hat, kann daraus ganz leicht einen Schnaps oder Likör ansetzen. Dazu eignen sich besonders gut Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren. Selbst angesetzter Schnaps oder Likör eignet sich auch hervorragend als kleines Geschenk.

Das braucht Ihr: 

1. Alkohol (Doppelkorn, Primasprit, Wodka, Rum oder Whiskey)
2. Früchte
3. Zucker
4. Das richtige Gefäß (Flasch, großes Einmachglas, Ton- oder Steinguttopf)

Auf rund 0,75 Liter Alkohol kommen 500 Gramm Früchte und ca. 250 Gramm Zucker.

Das Gefäß muss erstmal mit kochendem Wasser ausgespült werden, damit sich später auf Sud kein Schimmel bilden kann. Früchte ins Gefäß (ohne Zucker - der kommt später) und dann mit Alkohol übergießen, so dass der Alkohol mindestens zwei Fingerbreit übersteht.

Damit sich der Alkohol nicht verflüchtigt, müssen die Gefäße gut verschlossen gelagert werden, am besten an einen dunklen, kühlen Ort. In den ersten beiden Tagen sollte man den Ansatz ein paar Mal umrühren.

Nach ca. 2 Wochen füllt Ihr den Zucker nach. Dann bleibt das Ganze noch einmal ein paar Wochen stehen - je nachdem, welches Obst Ihr verwendet habt.

• weiche Beeren ca. 3-4 Wochen
• Kernobst 4-6 Wochen
• Steinobst bis zu 8 Wochen

Zum Schluss durch ein Sieb abgießen und eventuell danach noch durch einen Kaffeefilter oder ein Leinentuch - dann ist der Schnaps klarer.