Vor drei Jahren hatte Florida Eis angekündigt, ein Werk in Schönebeck zu bauen. Es folgten mehrere Anläufe zum Baustart. Bis heute ist auf dem Gelände aber nicht viel passiert. Ein paar Container, eine Art Windbaum und ein Bauschild. Ansonsten viel hohes Gras. Wir haben mal bei allen Beteiligten nachgefragt, wo es hakt.
Stadt und Kreis sagen: es kann losgehen
"An uns liegt es nicht", heißt es aus dem Schönebecker Rathaus. "Wir haben alle Voraussetzungen geschaffen und sind guter Dinge, dass es bald losgeht." Ähnliches ist aus dem Landratsamt des Salzlandkreises zu hören. Die Baugenehmigung sei im Dezember erteilt worden. Aber schon bis dahin war es ein langer Weg. Die Antragsverfahren seien eben komplex. Das habe auch der Bauherr irgendwann festgestellt.
Nun liegt das Problem woanders
Florida Eis-Geschäftsführer Olaf Höhn sagte uns, er habe Schwierigkeiten mit betrügerischen Baufirmen gehabt. Jetzt habe er aber eine gefunden, mit der er zusammenarbeitet und letzte Details klärt. Und es würden noch die letzten Unterschriften vonseiten der Banken fehlen. Immerhin ist das Investitionsvolumen inzwischen auf 25 Millionen Euro angewachsen. Ursprünglich hatte das Berliner Unternehmen mit 15 Millionen Euro geplant.
Weil sich das alles so hinzieht, fehlen auch noch die Fördermittel vom Land. Höhn hofft auf 25 Prozent. Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt erklärte auf radio SAW-Nachfrage: "Für das Vorhaben der Florida-Eis Green GmbH in Schönebeck wurde ein Antrag auf Förderung [...] gestellt. Aufgrund der Verzögerungen bei der Projektplanung und -umsetzung konnte das Antragsverfahren noch nicht abgeschlossen werden. Da bislang keine Bewilligung erfolgt ist, sind auch noch keine Fördermittel für das Vorhaben geflossen."
Der Chef hat noch weitere Pläne
Ganz abgesehen davon, dass Höhn auch noch das Nachbargrundstück kaufen will, damit das Werk mit Windkraft und Solar energieautark produzieren kann. Auch dafür wären ja dann wieder aufwendige Baugenehmigungen nötig. Stand jetzt soll ab 2027 Eis aus Schönebeck in den Handel kommen. Ob es dabei bleibt, wird sich zeigen. Aber Florida Eis müsse expandieren, sagt der Geschäftsführer. Das Werk in Berlin platzt aus allen Nähten. Es soll erhalten bleiben - wobei dort aber etwa 50 Jobs wegfallen sollen. Dafür sind in Schönebeck inzwischen 500 Arbeitsplätze geplant. Ursprünglich war die Rede von 250.