Ein Jahr nach der Übernahme der Salzwedeler Baumkuchen GmbH zieht der neue Geschäftsführer des Traditionsunternehmens eine positive Bilanz. Die Nachfrage sei gerade jetzt mit Blick auf Weihnachten riesig, sagt der neue Chef Frank Ostendorf. "Wir könnten gar nicht so schnell wachsen, wie die Nachfrage da ist."
Vor einem Jahr hatte Ostendorf das traditionsreiche Unternehmen aus Salzwedel übernommen, nachdem die frühere Chefin über mehrere Jahre keinen Nachfolger finden konnte. Zum Sommer vergangenen Jahres hatten alle Beschäftigten bereits die Kündigung erhalten. Jetzt arbeiten wieder rund 35 Menschen in dem Betrieb.
Große Veränderungen hat nicht gegeben. Neue Öfen sollen noch angeschafft werden, um die Produktion zu erweitern. Ein paar besondere Kreationen habe es bereits gegeben, demnächst gebe es eine Kooperation mit dem österreichischen Fernsehkoch Johann Lafer. Aber am Grundrezept ändere sich nichts, betont Ostendorf.
Baumkuchen wird traditionell an einer Stange über offenem Feuer gebacken. Der Salzwedeler Baumkuchen hat eine lange Tradition. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts produzierten mehrere Konditoren in der Stadt das Feingebäck. Bis heute herrscht Uneinigkeit darüber, von wem der erste Baumkuchen stammte. König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen soll um 1843 bei einem Besuch in Salzwedel so sehr von dem Schichtgebäck begeistert gewesen sein, dass er befahl, den Rest des Baumkuchens in seinem Reisewagen mitzunehmen. Später belieferten Salzwedeler Unternehmer den königlichen Hof. In Salzwedel gibt es noch mehrere Baumkuchenbäckereien.