Beklebte Straßenlaterne

Sachsen-Anhalt: Vandalismus sorgt für große Schäden

Wie die Kommunen damit umgehen

Illegale Graffitis und Aufkleber - Es gibt kaum einen Ort in Sachsen-Anhalt, an dem man sie nicht sieht. Sie kleben an Hauswänden, Straßenlaternen und Verkehrsschildern und zeigen meist die Fanliebe zum 1. FC Magdeburg. Wie die Kommunen versuchen, dagegen vorzugehen - wir haben nachgefragt.

In Magdeburg ist durch ein illegales Fußball-Graffiti an der frisch sanierten Wasserfallbrücke zuletzt ein Schaden von über 20.000 € entstanden. Die Stadt redet mit der Fanszene und dem Verein, um sowas in Zukunft zu vermeiden. In Stendal werden die Sticker gar nicht mehr entfernt. Es lohnt sich nicht. Kaum ist einer entfernt, klebt schon wieder der nächste, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Und auch in Oschersleben gebe es kaum noch ein Verkehrszeichen ohne Fußballsticker, sagte uns Bürgermeister Kanngießer. Hier hat die Stadt mit einer massiven Ausweitung der Kameraüberwachung, wie z.B. an am Jugendzentrum reagiert.

Die Fälle haben in den letzten Jahren zugenommen, hieß es aus Bernburg im Salzlandkreis. Momentan würden die Aufkleber nur an den Stellen entfernt, wo es unbedingt erforderlich sei – etwa an Verkehrsschildern oder Elektrokästen. Auch Haldenleben in der Börde kommt mit der Entfernung nicht hinterher und reagiert mit einer Prioritätenliste. Verfassungsfeindliche Schmierereien hätten hier absoluten Vorrang, dann folgen Verkehrsschilder und Spielgeräte. In Gardelegen summieren sich die Schäden jährlich auf mehrere tausend €. Von den Kommunen hieß es, dass zwar Mitarbeiter des Ordnungsamtes unterwegs seien, häufig bliebe es aber bei einer Anzeige gegen unbekannt. 

Für zusätzliche Kosten für die Kommunen sorgen auch Randalierer - sie haben es offenbar besonders auf die öffentlichen Toiletten abgesehen.

In Stendal ist die öffentliche Toilette am Winckelmannplatz aktuell zu, weil die Tür zerstört wurde. Die Stadt zeigt jeglichen Vandalismus rigoros an. Denn allein die geplante Graffitientfernung an den Toiletten wird die Stadt dieses Jahr mindestens 10.000 € kosten. In Magdeburg wurde die öffentliche Toilette am Nicolaiplatz so sehr zerstört, dass nur noch ihr Abriss bleibt. Die Lutherstadt Wittenberg hat regelmäßig mit aufgebrochenen Münzautomaten zu tun. Hier entstehen jährlich Reparaturkosten zwischen 6 und 7tausend €. Der Kreis Anhalt-Bitterfeld berichtet von mutwilligen Verstopfungen oder dem Diebstahl von Wasserhähnen. Hier sind jährlich 25.000 € für die Unterhaltung und Instandhaltung der öffentlichen Toiletten eingeplant.

 

 

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