Auch, wenn der meteorologische Winter erst am 29. Februar 2024 endet, ist heute schon klar, dass es für Sachsen-Anhalt der niederschlagsreichste Winter seit Aufzeichnungsbeginn werden wird. Nach den Regenfällen am Montag überholte der Winter 2023/2024 damit den bisherigen Platz 1 1986/1987 mit einem vorläufig gemittelten Wert von 209 Litern pro Quadratmeter. Normal wären etwa 119 Liter pro Quadratmeter.
Dementsprechend herrscht an vielen Flüssen auch aktuell im SAW-Land noch Hochwasser-Alarmstufe 1 bis 2, an der Helme gilt nach wie vor Alarmstufe 3, und einige haben mit dem hohen Grundwasserspiegel zu kämpfen.
Auch, wenn eine einzelne Jahreszeit noch nicht als Beleg für den Klimawandel angeführt werden kann, so ist es doch naheliegend, dass dieser Rekord zusammen mit dem vermutlich zweitwärmsten oder wärmsten Februar seit Aufzeichnungsbeginn in Kombination auf den Klimawandel zurückgeführt werden kann. Die Meere weltweit sind derzeit so warm wie noch nie beobachtet. Gerade im vergangenen und im laufenden Jahr wurden dabei alte Wärmerekorde der Wassertemperatur sozusagen pulverisiert, dass teilweise die Temperaturskala zur Darstellung angepasst werden musste.
Höhere Temperaturen und mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre sorgen dabei für einen deutlich höheren Wasserdampfgehalt, der sich dann in den Regionen durch viel Niederschlag bemerkbar macht, in anderen sorgen stationäre Hochdruckgebiete für längere Dürrephasen.
Anfang März, zu Beginn des meteorologischen Frühlings, werden dann die endgültigen Auswertungen der Monats- und Jahreszeitstatistiken veröffentlicht.