Fälle von Tankbetrug und Kraftstoffdiebstahl haben in Sachsen-Anhalt einen finanziellen Schaden von Tausenden Euro hinterlassen. 2022 lag der Vermögensschaden allein beim Kraftstoffdiebstahl bei knapp 835 000 Euro, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes mitteilte. Das sei ein deutlicher Sprung nach oben. Zum Vergleich: 2021 lag der erfasste Schaden bei rund 375 000 Euro. Auch der Schaden durch Tankbetrug wuchs zuletzt von rund 163 000 Euro im Jahr 2021 auf gut 260 000 Euro im Jahr 2022.
Trotz des Zuwachses ist der Schaden von 2022 noch verhältnismäßig gering. 2013 etwa zog der Diebstahl von Kraftstoffen einen finanziellen Schaden von rund 1,8 Millionen Euro nach sich. Das ist mehr als das doppelte vom Wert aus dem Jahr 2022. Beim Tankbetrug markierte der Vermögensschaden von 2022 den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Annähernd hoch war der Schaden am ehesten 2013 mit rund 206 000 Euro.
Zuletzt waren Fälle von Tankbetrug und Kraftstoffdiebstahl wieder deutlich angestiegen. Im vergangenen Jahr seien 3508 Fälle von Tankbetrug erfasst worden, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamtes mit. Das sei der höchste Wert innerhalb der vergangenen zehn Jahre. 2021 wurden mit 2305 deutlich weniger solcher Fälle registriert. Bei Tankbetrug wird an der Tankstelle der abgezapfte Kraftstoff nicht bezahlt. Die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt laut Polizei bei etwa 40 Prozent.
Auch Vergehen, bei denen Kraftstoff beispielsweise aus Baufahrzeugen gestohlen wurde, nahmen in Sachsen-Anhalt zuletzt wieder zu. 718 Fälle wurden im vergangenen Jahr erfasst, wie der Polizeisprecher ausführte. Das seien etwa 250 Taten mehr als noch 2021. Dennoch bewege man sich aktuell weit entfernt von den Höchstwerten: 2013 gab es über 2500 Fälle von Kraftstoffdiebstahl. Die Aufklärungsquote lag 2022 bei 6,4 Prozent.
Angaben zu möglichen Gründen hinter der Entwicklung machte die Polizei in Sachsen-Anhalt nicht. In Brandenburg sagte ein Polizeisprecher zuletzt, dass die Zahl der Fälle von Tankbetrug in den Jahren 2019 bis 2022 mit der Ölpreisentwicklung und den erhöhten Spritpreisen korreliert habe.