Sachsen-Anhalts Kommunen planen in diesem Sommer vorerst keine Wasserentnahmeverbote. Das bestätigten uns mehrere Landkreise auf radio SAW Nachfrage.
Als Grund nannten sie übereinstimmend die überdurchschnittlich vielen Niederschläge der letzten Monate. Die hätten den Böden und auch dem Wasserhaushalt gut getan. Der Landkreis Stendal etwa berichtet, dass hier der Grundwasserspiegel erstmals nicht weiter gefallen ist. Im Landkreis Wittenberg wäre eine Entspannung im Bereich der Flussauen und der angrenzenden Gebiete erkennbar. Aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld heißt es, dass der Grundwasserspiegel hier größtenteils ansteigt und auch in der Börde rechnet man mit besseren Werten als in den Vorjahren.
Allerdings gibt es regionale Unterschiede etwa durch unterschiedliche Bodenarten oder Grundwasserentnahmen zustande. Im Landkreis Wittenberg ist zum Beispiel eine Entspannung des Grundwasserspiegels nur im Bereich der Flussauen und den angrenzenden Gebieten erkennbar. Im Osten des Kreises gebe es dagegen Gebiete, in denen keine neuen Wasserrechte mehr erteilt werden, weil der Grundwasserstand hier weiterhin fällt.
Wegen dieser regionalen Unterschiede gibt es aktuell in Gardelegen ein vom Land gefördertes Pilotprojekt, in dem gereinigtes Abwasser in der Region verieselt wird, um den Grundwasserspiegel überall zu halten.
Die Kreise rufen trotz der Entspannung weiterhin zum sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser auf, denn es braucht noch Jahrzehnte um den Grundwasserspiegel flächendeckend auf das langjährige Mittel zu bekommen.