In Sachsen-Anhalts Pflegeheimen gibt es immer mehr Mängel. Zu diesem Schluss kam jetzt die Heimaufsicht des Landesverwaltungsamt.
1.145 Mängel in Sachsen-Anhalts Pflegeheimen waren es 2023. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von über 50 Prozent. Allerdings hat der Anstieg einen ganz auch einen praktischen Grund wie das Landesverwaltungsamt erklärt. Denn im abgelaufenen Berichtsjahr habe es im Gegensatz zu den Vor-Corona-Jahren wieder mehr Kontrollen gegeben – folglich wurden auch mehr Mängel wie zum Beispiel ein zu geringer Personalschlüssel fest gestellt.
Allerdings seien die Pflegeheime insgesamt in einem sehr guten Zustand, so eine Sprecherin des Landesverwaltungsamt. Was heraussticht, so die Sprecherin weiter, ist, dass die Menschen oft erst ins Pflegeheim kommen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Das hat zum einen auch mit den immer weiter steigenden Kosten in den Einrichtungen zu tun. Aber auch mit ein Trend, der offenbar in den letzten Jahren immer weiter fortgesetzt hat: Der Wunsch der Älteren nach einem selbstbestimmten Leben.
In Sachsen-Anhalt gab es 2023 rund 39.000 Pflegeplätze in 693 stationären Einrichtungen. Das sind zwölf weniger als 2022. Seit einigen Jahren werde der Trend hin zu ambulanten Pflegeeinrichtungen verzeichnet, sagte Pleye. «Größere Individualität und Selbstbestimmtheit sind dabei ausschlaggebende Argumente bei der Wahl dieser Wohnform.» So gab es 2018 noch 112 Einrichtungen mit 1.015 Plätzen, 2023 waren es bereits 321 Einrichtungen mit 2.635 Plätzen.