Demonstration in Halle

Tausende Teilnehmer bei Demos gegen rechts in Halle und Magdeburg

Alle Proteste verliefen friedlich

In mehreren Städten in Sachsen-Anhalt, darunter Halle und Magdeburg, fanden am Wochenende Kundgebungen gegen Rechtsextremismus statt. 

16 000 Menschen in Halle auf Demo gegen Rechtsextremismus

Rund 16 000 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Samstag in Halle gegen Rechtsextremismus demonstriert. Bis zum Nachmittag war es demnach auf dem August-Bebel-Platz friedlich geblieben, die Proteste seien gewaltfrei kundgetan worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Veranstaltung in der Innenstadt hatte unter dem Motto «Dem Rechtsruck widersetzen - Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch.» gestanden und war vom Bündnis «Halle gegen Rechts» organisiert worden. Es setzt sich eigenen Angaben zufolge aus 30 Organisationen und mehr als 100 Einzelpersonen zusammen. Mehr als 70 Organisationen hätten den Aufruf des Bündnisses zu der Demo geteilt, darunter Gewerkschaften, Sozialverbände und Kirchen.

Deutschlandweit werden am Wochenende Zehntausende Menschen bei Demonstrationen gegen rechts und für Demokratie erwartet. Ausgelöst wurden die Proteste durch Berichte des Medienhauses Correctiv über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

Aktionstag in Magdeburg gegen rechts - 1800 Teilnehmer

Mit einem bunten Programm haben sich am Samstag mehrere zivilgesellschaftliche Akteure in Magdeburg gegen Extremismus und für Vielfalt und Weltoffenheit positioniert. Insgesamt beteiligten sich 1800 Menschen an den 19 Aktionen im Stadtgebiet, wie ein Polizeisprecher am Abend sagte. Im Rahmen der Aktion «Eine Stadt für alle» gab es an verschiedenen Orten in der Stadt Mahnwachen, Kundgebungen, Mitmachprogramme und Friedenswege, wie die Initiative Weltoffenes Magdeburg als Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen mitteilte. Zu den Akteuren zählten Vereine, Schulen, Kirchen, Parteien und die Ortsgruppe Magdeburg von Fridays For Future.

Zum Abschluss des Aktionstages gab es am frühen Abend eine große Demonstration unter dem Motto «Dem Rechtsruck widersetzen - Solidarisch. Vielfältig. Demokratisch.» auf dem Domplatz. Dazu hatte das Bündnis Solidarisches Magdeburg aufgerufen. Bei den Aktionen sei es störungsfrei geblieben, sagte der Polizeisprecher am Abend.

Die Aktion «Eine Stadt für alle» findet jedes Jahr anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Magdeburgs statt, wobei diese am 16. Januar 1945 nahezu vollständig zerstört wurde. In diesem Jahr sind Veranstaltungen vom 16. bis zum 27. Januar geplant.

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