Erster Schultag in Sachsen-Anhalt -19.411 Erstklässler starten heute ihre Schullaufbahn.
Sachsen-Anhalts Bildungsministerium plant derweil eine Schulreform, die insbesondere die Grundschullandschaft im Land stark verändern könnte. Die Mindestschülerzahl in den ersten Klassen soll angehoben werden, um die sinkenden Schülerzahlen und den Lehrermangel abzufangen. Von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Sachsen-Anhalt gab es bereits Kritik zu dem Entwurf. Landesvorsitzende Eva Gerth sagte uns dazu:
„Es ist alles abzulehnen aus unserer Sicht und muss dringend diskutiert werden. Es ist noch einiges weiteres im Argen in unserem Schulsystem – da muss man an einigen Stellen noch bauen und arbeiten. Die Kinder, die Eltern und die Lehrkräfte zu strafen ist jedenfalls die denkbar schlechteste Variante.“
Größere Klassen bedeuten laut Gerth deutlich mehr Stress für die Lehrer und weniger Zeit für die einzelnen Schüler. Auch SPD, die Grünen, die Linke und die AfD haben den Entwurf bereits kritisiert und vor einem Grundschulsterben im ländlichen Raum gewarnt.
Bildungsministerin Eva Feußner wies diesen Vorwurf von sich, es ginge eben darum, Standorte auch im ländlichen Raum zu erhalten. Der Entwurf sei ein Versuch, auf die aktuellen Entwicklungen wie sinkende Schülerzahlen und den Lehrermangel zu reagieren und die Schullandschaft für die Zukunft weiterzuentwickeln. Bildungsministerin Eva Feußner sagte im radio SAW Interview:
„Es ist nicht schön, dass wir weniger Kinder und Fachkräfte im Land haben. Aber mit diesen Umständen müssen wir umgehen und das Beste draus machen. Wir können nicht, die Augen vor der Realität zu verschließen.“
Außerdem verstehe sie den ganzen Wind um die Sache nicht, so Feußner. Schließlich handle es sich erstmal nur um einen ersten Entwurf, der noch mehrmals diskutiert und überarbeitet werde.