Schutz Zaun

Röblingen: NABU startet Großprojekt am Salzigen See

Wasserbüffel und Schutzzaun sollen bedrohte Vogelarten retten
Ungewöhnliches NABU-Projekt am Salzigen See

Am Salzigen See bei Aseleben und Röblingen startet ein außergewöhnliches Naturschutzprojekt: Ein acht Kilometer langer Elektrozaun soll das Gebiet wieder zum Paradies für seltene Vögel machen. Finanziert wird das Ganze von der NABU-Stiftung mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt und der EU. Der Zaun schützt doppelt – er hält Fressfeinde wie Waschbären, Marderhunde und Füchse fern und ermöglicht gleichzeitig die Beweidung mit Wasserbüffeln.

Das 125 Hektar große Gebiet liegt zwischen der Straße Aseleben–Röblingen, dem Mittelgraben und der B 80. Bis Mitte Oktober soll der Zaun fertig sein. Auf rund sieben Kilometern sorgen engmaschige Netze und stromführende Drähte dafür, dass Boden- und Schilfbrüter wie Enten, Kraniche oder Rohrdommeln endlich wieder ungestört brüten können.

Biologe Martin Schulze vom Planungsbüro RANA erklärt: „Viele Arten hatten in den letzten Jahren keine Chance mehr, Nachwuchs großzuziehen. Besonders Waschbären haben komplette Kolonien ausgelöscht.“ Mit dem neuen Schutzsystem will die NABU-Stiftung gegensteuern. „Ein Zaun ist sicher nicht das, was man sich als Naturschützer wünscht – aber er wirkt“, sagt Projektleiterin Svenja Sammler.

Ab Frühjahr 2026 kommen dann Wasserbüffel dazu. Die gemütlichen Riesen sollen das dichte Schilf kurzhalten und so neue Brutflächen schaffen. Das hilft der Natur und erhöht gleichzeitig die Artenvielfalt. Langfristig will die NABU-Stiftung auch Bekassine und Kiebitz wieder im Gebiet ansiedeln – dafür sollen Wasserstände stabilisiert und Feuchtflächen gesichert werden.

Seit 2012 betreut die NABU-Stiftung den Salzigen See und entwickelt ihn Stück für Stück weiter. Mit dem neuen Zaun und den Wasserbüffeln will sie zeigen, dass moderner Artenschutz auch kreativ, mutig – und manchmal ein bisschen ungewöhnlich sein darf.

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