Praktizierte Nachbarschaftshilfe in Magdeburg

In Magdeburg gibt es einen Verein, der fasst das Wort Nachbarschaftshilfe besonders großzügig und ist im ganzen Stadtgebiet unterwegs, um ältere Menschen zum Friedhof und zum Einkaufen zu fahren.

"Neue Wege e.V." heißt der Verein und unsere Reporterin Laura Födisch hat ein Vereinsmitglied bei einer solchen Einkaufstour einmal begleitet.

Treffpunkt war in einer Wohnsiedlung in Ottersleben. Hier warteten auch schon sieben rüstige Rentnerinnen auf Steffen Schüler, der das Einkaufsmobil, hier ganz liebevoll Eimo genannt, fährt. Routiniert hat er die sechs Rollatoren in dem Bus verstaut und dann ging es schon los Richtung Einkaufsläden.

„In der Regel sind das die großen Einkaufsmärkte in Magdeburg. Wie etwa der Bördepark oder der Florapark. Die Rentnerinnen und Rentner verweilen da 2,3 Stunden und werden nach dieser Zeit wieder abgeholt und dann nach Hause gefahren.“

Das ist der besondere Service – alle zwei Wochen werden die Rentnerinnen und Rentner von ihrer Haustür abgeholt und dort auch wieder abgesetzt. Doch wirklich wichtig ist den älteren Menschen was ganz anderes, erzählt Steffen.

„Die Personen, die bei uns mitfahren, sind meist Menschen die allein leben und sonst niemanden haben. Für sie ist der soziale Kontakt eine wichtige Geschichte. Dann wird eben nicht nur eingekauft, sondern gemeinsam ein Kaffee getrunken, Mittag gegessen oder ein Eis geschleckt.“

Steffen ist seit zwei Jahren der Fahrer und das mit Leidenschaft.
„Man ist mit dem Herzen dabei. Das ist eine große Familie geworden und ich will sie auch nicht mehr missen.“

Und das spüren auch die Fahrgäste – fast 70 Rentnerinnen und Rentner aus Magdeburg nutzen das kostenlose Angebot inzwischen.

Danke an den Verein Neue Wege für dieses tolle Engagement. Der Verein bietet auch ganz viele andere Aktionen gegen Vereinsamung an, etwa ein Trost-Café, einen Mittagstisch oder Sportkurse.