Pflegekosten: Eigenanteile

Pflege betrifft uns alle – ob als Angehörige, Pflegebedürftige oder Beitragszahler. Doch kaum ein Thema ist so komplex wie die Finanzierung. Warum steigen die Pflegekosten? Was zahlt die Pflegeversicherung – und was müssen Betroffene selbst tragen? Hier kommt der Überblick, den man wirklich versteht 👇

Aufgrund dessen, dass wir eine alternde Gesellschaft in Deutschland vorfinden, beutetet das: Wir brauchen bis 2049 ca. 450.000 Pflegekräfte mehr in Deutschland als im Jahr 2024 - so zumindest laut den aktuellen Berechnungen des statistischen Bundesamt.

Einem zukünftigen Defizit an Personal soll die Erhöhung des Lohnes der Pflegekräfte entgegenwirken, doch leider auf Kosten der bedürftigen Bewohner der Heime und Einrichtungen, welche nun ca. 60 Euro monatlich mehr aus eigener Tasche zahlen müssen.

🧓 Was zahlt die Pflegeversicherung im Pflegeheim?

Die Höhe der Unterstützung hängt vom Pflegegrad ab.

Zusätzlich bekommen Heimbewohner nach Aufenthaltsdauer Zuschläge auf ihren Eigenanteil:

• Ab 1 Monat = 15 %
• Ab 12 Monaten = 30 %
• Ab 24 Monaten = 50 %
• Ab 36 Monaten = 75 %

Trotzdem bleibt für die Pflegebedürftigen ein Eigenanteil, der je nach Heim und Ausstattung stark variiert. Hinzu kommen Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen.

📈 Warum steigen die Eigenanteile?

Zwei Hauptgründe:

1. Höhere Löhne für Pflegekräfte – endlich verdienen sie mehr, aber das verteuert die Pflege insgesamt.
2. Fehlende Landesförderung für Investitionen – eigentlich sollen die Bundesländer Bau- und Sanierungskosten der Pflegeheime bezuschussen. Tun sie das nicht, dürfen die Einrichtungen diese Investitionskosten auf die Bewohner umlegen.

Das Ergebnis: Die Eigenanteile steigen – teils um mehr als 100 € pro Monat, wovon rund 40 Euro durch Entlastungszuschläge abgefangen werden - dies ergibt einen Anteil von ca. 60 Euro monatlich.

💡 Kann man den Eigenanteil einfach einfrieren?

Ganz so einfach ist es nicht. Die Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten – das war politisch so gewollt, um Lohnnebenkosten stabil zu halten.
Wenn die Eigenanteile sinken sollen, müsste mehr Geld aus Steuern oder höheren Beiträgen fließen. Eine echte Reform könnte nur gelingen, wenn Bund und Länder sich darauf einigen, wer wie viel zahlt – die Pflegebedürftigen dürfen dabei aber nicht überfordert werden.

🧾 Was bleibt unterm Strich?

Pflege ist teuer – aber sie ist auch eine gesellschaftliche Aufgabe.
Die Beiträge steigen, weil Löhne und Lebenshaltungskosten steigen.
Doch das Ziel muss sein: mehr Gerechtigkeit im System, faire Bezahlung für Pflegekräfte und Schutz vor Armut im Alter.

Oder kurz gesagt:
💬 Gute Pflege darf kein Luxus sein.