Pflege

Pflege 2025: Was wird sich im neuen Jahr ändern?

Pflegeversicherung, Pflegekonzepte und technologische Innovationen

Die Pflege steht vor grundlegenden Veränderungen. Mit einer alternden Gesellschaft, einer zunehmenden Nachfrage nach Pflegeleistungen und einem Pflegefachkräftemangel rückt das Thema immer stärker in den Fokus von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Im Jahr 2025 treten zahlreiche neue Maßnahmen und Reformen in Kraft, die sowohl pflegebedürftige Menschen als auch Pflegende entlasten und unterstützen sollen.

Aktuelle Herausforderungen in der Pflege

Die Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen, die sich durch demografische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen weiter verschärfen. Im Folgenden werden die zentralen Probleme detailliert betrachtet, um die komplexe Lage im Pflegebereich umfassend zu beleuchten.

Alternde Gesellschaft

Der demografische Wandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Anzahl älterer Menschen nimmt stetig zu, während die Geburtenraten niedrig bleiben. Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen. So steigt wegen der alternden Bevölkerung der Anteil der Menschen, der mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Pflegeleistungen angewiesen ist. Krankheiten wie Demenz, Parkinson oder andere altersbedingte chronische Erkrankungen erfordern langfristige Betreuung und intensive Pflege.

Schon heute reichen die vorhandenen Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste oft nicht aus, um den Bedarf zu decken. Besonders in ländlichen Regionen gibt es zu wenige Angebote, wodurch Pflegebedürftige und ihre Angehörigen vor großen Herausforderungen stehen. Zu den gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen gehört, dass es immer weniger junge Menschen gibt, die die immer älter werdende Generation versorgen muss. Diese „doppelte Alterung“ belastet nicht nur die sozialen Sicherungssysteme, sondern auch das soziale Gefüge.

Mangel an Pflegekräften

Der Fachkräftemangel ist eine der drängendsten Herausforderungen in der Pflegebranche. Trotz der steigenden Nachfrage nach Pflegeleistungen gibt es nicht genug qualifizierte Pflegekräfte, um diese zu erbringen. Der Pflegeberuf wird von vielen als wenig attraktiv wahrgenommen. Ein Problem ist, dass die zu pflegende Bevölkerung altert und sich gleichzeitig viele Pflegekräfte dem Rentenalter nähern.

Gleichzeitig gelingt es nicht, ausreichend junge Menschen für den Beruf zu gewinnen, um diese Lücke zu schließen. Ausbildungsplätze in der Pflege sind begrenzt, und die Bedingungen in der Ausbildung schrecken viele Interessierte ab. Zudem fehlt es an flächendeckenden Kampagnen, um das Berufsbild attraktiver darzustellen.

Nicht zuletzt stehen Pflegekräfte häufig unter großem Druck. Der Alltag ist geprägt von Schichtarbeit, Zeitmangel und emotionaler Belastung durch den Umgang mit kranken oder sterbenden Menschen. Die daraus resultierende Überforderung führt oft zu einem frühzeitigen Berufswechsel oder Burnout.

Unattraktive Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen in der Pflege gelten als problematisch. Viele Pflegekräfte arbeiten regelmäßig über ihre vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus, um den Mangel an Personal auszugleichen. Trotz der hohen Verantwortung und der körperlich sowie emotional belastenden Arbeit liegt das Gehalt von Pflegekräften oft deutlich unter dem, was in anderen Berufen mit vergleichbarem Anforderungsniveau gezahlt wird.

Pflegekräfte beklagen häufig einen Mangel an Anerkennung – vonseiten der Gesellschaft und ebenso innerhalb der Institutionen, in denen sie arbeiten. Diese mangelnde Wertschätzung wirkt sich negativ auf die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden aus. Die Karrierewege in der Pflege sind zudem oft begrenzt. Zwar gibt es Möglichkeiten zur Weiterbildung, beispielsweise zur Pflegedienstleitung, doch fehlen in vielen Einrichtungen klare Entwicklungsprogramme oder finanzielle Anreize.

Bürokratische Hürden

Ein weiteres großes Problem im Pflegebereich sind die bürokratischen Hürden, mit denen pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen konfrontiert sind. Pflegebedürftige oder deren Angehörige müssen oft zahlreiche Formulare ausfüllen und Nachweise erbringen, um Pflegeleistungen zu erhalten. Die Antragsverfahren sind nicht nur zeitaufwendig, sondern auch schwer verständlich – besonders für ältere Menschen oder Menschen mit geringem Bildungsstand.

Die Einstufung in einen Pflegegrad ist für viele Betroffene ein undurchsichtiges Verfahren. Oft gibt es Unsicherheiten darüber, welche Leistungen beantragt werden können und wie die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst abläuft. Um es noch bürokratischer zu machen, sind die Pflegeleistungen auf verschiedene Träger verteilt (zum Beispiel Pflegekassen, Sozialämter, Krankenkassen). Diese Fragmentierung führt zu Verzögerungen und Inkonsistenzen bei der Bearbeitung von Anträgen.

Fortsetzung des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG)

Das Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG), das 2023 als Bestandteil der Pflegereform eingeführt wurde, zielt darauf ab, die Pflege finanziell wie auch strukturell nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Im Jahr 2025 werden zentrale Maßnahmen des PUEG weiterentwickelt und ausgebaut. Dabei stehen die Verbesserung der Pflegeleistungen sowie die Entlastung von pflegenden Angehörigen und die langfristige Finanzierung des Pflegesystems im Mittelpunkt.

Erhöhung der Pflegeleistungen

Zum 1. Januar 2025 sind umfangreiche Anpassungen bei den Pflegeleistungen in Kraft getreten, die auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten und den wachsenden Pflegebedarf reagieren. Die wichtigsten Änderungen im Detail:

• Pflegegeld und Pflegesachleistungen: Zum 1. Januar 2025 sind die Leistungsbeträge der Pflegeversicherung um 4,5 Prozent gestiegen. Das betrifft unter anderem das Pflegegeld, die Pflegesachleistungen und den Entlastungsbetrag. Letzterer liegt nun bei 131 Euro und kann für Verschiedenes verwendet werden, beispielsweise zur Unterstützung im Haushalt, zur Teilnahme an Freizeitaktivitäten oder zur Nutzung von Entlastungsdienstleistungen.
• Digitale Pflegeanwendungen (DiPA): DiPAs umfassen digitale Tools, die die Pflege verbessern, etwa durch Erinnerungen an Medikamenteneinnahmen, interaktive Gesundheitsanwendungen oder digitale Kommunikationsplattformen. Pflegebedürftige, die in ihrer eigenen Häuslichkeit leben, erhalten einen Leistungsanspruch auf digitale Pflegeanwendungen und ergänzende Unterstützungsleistungen in Höhe von bis zu 50 Euro monatlich. 
• Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen: Finanzielle Zuschüsse für den Umbau von Wohnräumen, wie die Installation von Treppenliften, barrierefreien Badezimmern oder die Anpassung von Eingangsbereichen, werden ebenfalls erhöht. Ziel ist es, Pflegebedürftigen ein möglichst langes Verbleiben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen und die Lebensqualität zu verbessern.

Unterstützung für pflegende Angehörige

Pflegende Angehörige spielen eine zentrale Rolle im deutschen Pflegesystem und übernehmen einen Großteil der häuslichen Pflege. Angehörige, die Pflege leisten, erhalten ab 2025 zusätzliche finanzielle Hilfen, etwa in Form von Pflegegeldern und erweiterten Ansprüchen auf Entlastungsangebote. Das soll die wirtschaftliche Belastung verringern, die durch die Pflege entstehen kann.

Um Angehörige besser auf die Herausforderungen der Pflege vorzubereiten, werden Schulungsangebote ausgeweitet. Pflegekurse und Beratungen vermitteln wichtige Kenntnisse über Pflegepraktiken, den Umgang mit Erkrankungen wie Demenz und Möglichkeiten der Selbstfürsorge.
Zudem werden mehr niedrigschwellige Entlastungsangebote geschaffen, wie Tagespflege, Betreuungsdienste oder Kurzzeitpflegeoptionen. Ziel ist es, pflegenden Angehörigen regelmäßige Pausen zu ermöglichen und ihre psychische sowie physische Gesundheit zu schützen.

Zusammenlegung von Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege

Ab dem 1. Juli 2025 wird eine zentrale Neuerung im Bereich der Pflegeleistungen umgesetzt: die Zusammenlegung der Budgets für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege. Bisher waren Verhinderungspflege (Vertretung der Pflegeperson z. B. bei Krankheit oder Urlaub) und Kurzzeitpflege (temporäre stationäre Pflege) separat budgetiert. Mit der neuen Regelung werden diese Mittel in einem Jahresbetrag gebündelt, was eine flexiblere Nutzung ermöglicht.

Die Betroffenen können die Mittel individuell einsetzen, je nachdem, welche Form der Entlastung gerade benötigt wird. Das erhöht die Flexibilität und vermeidet bürokratische Hürden, da keine strikte Trennung der Leistungen mehr erforderlich ist. Um die Inanspruchnahme dieser Leistungen zu erleichtern, wird das Informationsangebot über die Möglichkeiten der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege ausgebaut.

Anstieg des Beitrags zur Pflegeversicherung

Die umfassenden Maßnahmen und Leistungsverbesserungen im Rahmen des PUEG erfordern eine solide finanzielle Grundlage. Ab dem 1. Januar 2025 wurde daher der Beitragssatz zur Pflegeversicherung angehoben. Die steigenden Kosten für Pflegeleistungen, die Erhöhung der Zuschüsse und die wachsenden Anforderungen an das Pflegesystem machten eine Anpassung des Beitragssatzes unumgänglich.

Die Erhöhung erfolgt gestaffelt, um sozial schwächere Gruppen nicht übermäßig zu belasten. Personen mit niedrigen Einkommen und Familien mit mehreren Kindern profitieren von Entlastungsregelungen. Die Beitragserhöhung ist ein zentraler Bestandteil der Pflegereform und soll gewährleisten, dass auch in Zukunft ausreichend Mittel für eine qualitativ hochwertige Versorgung zur Verfügung stehen.

„Stambulant“ als neues Versorgungskonzept

Das „stambulante“ Pflegekonzept ist eine vielversprechende Innovation. Diese hybride Versorgungsform kombiniert Elemente der stationären Pflege mit der ambulanten Betreuung, um pflegebedürftigen Menschen eine individuell angepasste Versorgung zu bieten. Pflegebedürftige können Leistungen stationärer Einrichtungen wie Mahlzeiten, medizinische Versorgung oder soziale Aktivitäten flexibel nutzen, ohne vollständig in ein Pflegeheim umziehen zu müssen. Sie kehren beispielsweise am Abend oder an bestimmten Tagen in ihre eigene Wohnung zurück.

Zusätzlich können ambulante Pflegedienste in den eigenen vier Wänden unterstützend tätig werden. Diese Dienste umfassen Hilfe bei der Körperpflege, Haushaltsunterstützung oder medizinische Versorgung wie Wundpflege. Der Fokus liegt auf der Anpassung der Pflege an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen. Pflegebedürftige erhalten genau die Unterstützung, die sie benötigen, und behalten dabei ein hohes Maß an Autonomie.

Ziele des „stambulanten“ Pflegekonzepts

Das Konzept zielt darauf ab, die bestehenden Versorgungslücken zwischen rein stationären und ambulanten Modellen zu schließen. Pflegebedürftige behalten mehr Kontrolle über ihren Alltag, da sie flexibel zwischen den Versorgungsformen wählen können. Sie können weiterhin in ihrer vertrauten Umgebung leben und gleichzeitig auf die Leistungen stationärer Einrichtungen zurückgreifen.

Durch die Möglichkeit, in der eigenen Wohnung zu bleiben und gleichzeitig von stationären Angeboten zu profitieren, können soziale Isolation und psychische Belastungen reduziert werden. Gleichzeitig wird der Zugang zu professioneller Pflege und Unterstützung erleichtert. Das „stambulante“ Modell erlaubt eine bessere Verteilung von Pflegekapazitäten. Stationäre Einrichtungen werden entlastet, da nicht jeder pflegebedürftige Mensch vollständig einziehen muss, und ambulante Pflegedienste können gezielter eingesetzt werden. Das Konzept unterstützt zudem pflegende Angehörige, indem es ihnen eine flexible Betreuungslösung bietet.

Praktische Umsetzung und Herausforderungen

Die Umsetzung des „stambulanten“ Pflegekonzepts erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener Akteure im Pflegebereich, darunter Pflegeeinrichtungen, ambulante Dienste und Kostenträger. Es ist essenziell, dass die verschiedenen Pflegeanbieter eng zusammenarbeiten und ihre Leistungen aufeinander abstimmen, um reibungslose Abläufe zu gewährleisten.

Die Abrechnung von „stambulanten“ Leistungen stellt eine Herausforderung dar, da bisher oft getrennte Budgets für ambulante und stationäre Pflege existieren. Es müssen flexible und transparente Finanzierungslösungen geschaffen werden. Um das Konzept erfolgreich umzusetzen, müssen stationäre Einrichtungen teilstationäre Angebote schaffen und ausreichend Personal bereitstellen. Gleichzeitig sind ambulante Dienste gefordert, ihre Kapazitäten entsprechend zu erweitern.

(Weitere) Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel in der Pflege stellt eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitssystem dar. Um die Pflege zukunftsfähig zu gestalten, sind umfassende und gezielte Maßnahmen notwendig. Dazu gehören:

• Attraktivere Arbeitsbedingungen: Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen ist ein entscheidender Hebel, um Pflegeberufe langfristig attraktiver zu machen. Höhere Gehälter, bessere Arbeitszeiten, Arbeitsplatzsicherheit sowie Gesundheitsförderung sind Punkte, die konkret angegangen werden müssen. 
• Ausbildungsförderung: Ausbildungsvergütungen werden weiter erhöht, sodass Auszubildende in der Pflegebranche von Anfang an finanziell besser gestellt sind. Gleichzeitig sollen Kosten für Lehrmaterialien und Prüfungen entfallen. Die Inhalte der Pflegeausbildung werden an aktuelle Anforderungen angepasst (Schulungen in moderner Technologie wie digitalen Pflegeanwendungen, der Einsatz von künstlicher Intelligenz oder Robotik in der Pflege). Bund und Länder planen zusätzliche Förderprogramme, um gezielt Menschen aus anderen Berufsfeldern oder Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer für die Pflege zu gewinnen. Die Etablierung dualer Studiengänge in der Pflege verbindet Theorie und Praxis und bietet Pflegekräften neue Karrierewege, etwa in der Leitung von Einrichtungen oder der Forschung.
• Gewinnung ausländischer Fachkräfte: Die Einbindung internationaler Pflegekräfte wird als wichtiger Bestandteil zur Lösung des Fachkräftemangels gesehen. Der Prozess zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse wird vereinfacht und beschleunigt. Digitale Plattformen sollen Anträge schneller bearbeiten und Sprachtests effizienter durchführen. Sprachkurse und Integrationsprogramme werden stärker gefördert, um internationalen Fachkräften den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. 
• Imagekampagnen: Kampagnen in sozialen Medien, Fernsehen und Printmedien stellen die Bedeutung und die Vielseitigkeit des Pflegeberufs in den Mittelpunkt. Sie betonen die gesellschaftliche Relevanz der Pflege und heben positive Beispiele von Pflegekräften hervor. Informationsveranstaltungen, Praktika und Schnupperkurse sollen bereits in Schulen das Interesse an einer Pflegeausbildung wecken. 

Technologische Innovationen in der Pflege

Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, um die Qualität und Effizienz der Pflege zu steigern. Im Jahr 2025 wird der technologische Fortschritt noch stärker Einzug in den Pflegebereich halten, wodurch sowohl pflegebedürftige Menschen als auch Pflegekräfte profitieren können.

Elektronische Patientenakte (ePA)

Die elektronische Patientenakte (ePA) wurde ab Januar 2025 verpflichtend eingeführt. Sie ist ein zentraler Baustein der Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegewesen. Die ePA ermöglicht es Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Gesundheitsdienstleistern, wichtige Informationen über Patientinnen und Patienten zentral abzurufen. Dazu gehören Diagnosen, Medikationspläne, Behandlungshistorien und aktuelle Pflegepläne.

Der bisherige bürokratische Aufwand, etwa durch Papierakten oder den Austausch von Dokumenten zwischen verschiedenen Institutionen, wird erheblich reduziert. Das spart Zeit und erleichtert die Koordination zwischen unterschiedlichen Akteuren. In Notfallsituationen können Pflegekräfte und Ärztinnen auf aktuelle Informationen zugreifen, um schneller angemessene Entscheidungen zu treffen. Dadurch wird die Versorgungssicherheit erhöht.

Telemedizin

Die Telemedizin hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Ärztliche Beratungen können zunehmend digital erfolgen, etwa über Videokonferenzen. Pflegebedürftige müssen dadurch nicht mehr lange Wege zu Arztterminen auf sich nehmen, was besonders für mobilitätseingeschränkte Personen von Vorteil ist. Telemedizinische Lösungen erleichtern Pflegekräften den Zugang zu fachlicher Beratung in Echtzeit. Dies ist besonders hilfreich in komplexen Pflegesituationen, bei denen sofortige medizinische Einschätzungen benötigt werden.

Wearables und digitale Tools

Tragbare Geräte wie Smartwatches und andere Wearables werden zunehmend in der Pflege eingesetzt. Sensoren in Wearables messen Parameter wie Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung oder Schlafmuster. Auffälligkeiten können sofort erkannt und an Pflegekräfte oder Ärztinnen weitergeleitet werden.

Wearables sind oft mit Notfallfunktionen ausgestattet, die bei Stürzen oder kritischen Gesundheitszuständen automatisch Alarm schlagen. Das ist besonders für alleinlebende Pflegebedürftige eine große Unterstützung.

Robotik

Die Robotik entwickelt sich zu einem zentralen Element der Pflege. Pflege-Roboter können Aufgaben wie das Heben von Personen, die Unterstützung beim Aufstehen oder den Transport innerhalb einer Einrichtung übernehmen. Das reduziert die körperliche Belastung für Pflegekräfte und verringert das Risiko von Verletzungen.

Roboter werden zunehmend in der Betreuung eingesetzt, insbesondere bei Menschen mit Demenz. Sie bieten Unterhaltung, fördern kognitive Fähigkeiten und wirken Einsamkeit entgegen. Smarte Roboter sind mit künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet und können auf individuelle Bedürfnisse eingehen, beispielsweise durch die Erinnerung an Arzttermine oder das Stellen von Fragen zur Tagesplanung.

Blick in die Zukunft: Langfristige Perspektiven

Die Pflege steht vor grundlegenden Veränderungen, die über das Jahr 2025 hinausreichen. Ein zukunftsorientiertes Pflegesystem wird geprägt sein von neuen Versorgungskonzepten, individualisierten Ansätzen, verstärkter Prävention und nachhaltigen Finanzierungsmodellen.

Integrierte Versorgungskonzepte

Integrierte Versorgungskonzepte setzen auf eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen ambulanter, stationärer und „stambulanter“ Pflege. Eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten, Krankenhäusern und Hausärztinnen wird angestrebt. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Versorgung ohne Brüche, insbesondere bei Übergängen zwischen Krankenhausaufenthalten, ambulanter Nachsorge und Langzeitpflege.

Das „stambulante“ Modell könnte als reguläre Versorgungsform etabliert werden. Pflegebedürftige profitieren von einer flexiblen Betreuung, die häusliche Pflege wie auch teilstationäre Angebote umfasst. Das fördert die Selbstbestimmung und entlastet gleichzeitig das stationäre System.

Individualisierte Pflege

Der Wunsch nach individueller Betreuung, die auf die Bedürfnisse und Lebenssituationen zugeschnitten ist, wird weiter anwachsen. Mithilfe von KI können Pflegebedarfe genauer analysiert und maßgeschneiderte Pflegepläne erstellt werden. Gesundheitsdaten, Präferenzen und Krankheitsverläufe werden berücksichtigt, um die Versorgung optimal abzustimmen.

Digitale Plattformen könnten in Echtzeit Pflegeleistungen organisieren. Pflegebedürftige oder ihre Angehörigen könnten kurzfristig Pflegekräfte für spezifische Aufgaben buchen, die sich nach ihren individuellen Bedürfnisse richten.

Mehr Prävention

Ein zukunftsfähiges Pflegesystem setzt verstärkt auf Prävention und frühzeitige Intervention, um den Pflegebedarf langfristig zu reduzieren. Präventionsprogramme könnten auf eine gesundheitsbewusste Lebensweise abzielen, beispielsweise durch Ernährungskurse, Bewegungstherapien oder Stressmanagement. Ziel ist es, altersbedingten Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen vorzubeugen. Das würde nicht nur die Lebensqualität erhöhen, sondern auch die Kosten im Pflegesektor langfristig senken.

Innovative Pflegekonzepte für den steigenden Bedarf

Die Pflege steht im Jahr 2025 vor wegweisenden Veränderungen. Von finanziellen Verbesserungen über technologische Innovationen bis hin zu neuen Versorgungskonzepten wird versucht, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Dabei zeigt sich, dass die Weiterentwicklung der Pflege nicht nur eine Frage der Finanzierung ist, sondern auch gesellschaftliches Umdenken und gemeinsames Engagement erfordert. Mit den kommenden Reformen wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen Pflege gemacht.

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