Der Markt für Ohrstöpsel ist groß. Es gibt sie in zahlreichen Varianten und Materialien, darunter Schaumstoff, Silikon und Wachs. Ohrstöpsel schützen vor Lärm, der das Gehör schädigen kann. Zu laute Geräusche ab 85 Dezibel mindern das Hörvermögen. Das gilt etwa für Presslufthammer oder dröhnende Musik. Lärm kann auch Stress verursachen und das Risiko für Herzinfarkte erhöhen.
Die Stiftung Warentest hat 17 verschiedene Ohrstöpsel getestet. Fünf formbare Vor-Ohr-Stöpsel aus Wachs oder Silikon wurden untersucht, darunter der Testsieger "Ohropax Gute Nacht". Zwölf In-Ohr-Stöpsel aus Schaumstoff sowie in Lamellen- oder Kappenform wurden ebenfalls geprüft. Die Preise reichen von 43 Cent für Einmalstöpsel bis zu 21,20 Euro für wiederverwendbare Stöpsel.
Wichtig für die Bewertung waren die Schalldämmung und der Tragekomfort. Stöpsel müssen gut dämmen und angenehm zu tragen sein. In Labortests und mit 16 Testpersonen wurden die Stöpsel auf ihre Wirksamkeit geprüft. Die Tester trugen die Stöpsel bis zu drei Stunden und sogar während des Schlafens.
Einige Ohrstöpsel fielen durch hohe Schadstoffgehalte auf. Die "Noton Classic" enthielten Dibutylzinn-Verbindungen, die den Hormonhaushalt und das Immunsystem beeinträchtigen können. Die "Pluggerz Sleep" überschritten sogar den EU-Grenzwert für den Weichmacher DEHP und wurden deshalb als mangelhaft bewertet.
Vor-Ohr-Stöpsel aus Silikon oder Wachs schnitten insgesamt gut ab. Sie passen sich individuell an den Gehörgang an und dämmen Geräusche zuverlässig. Die In-Ohr-Schaumstoffstöpsel zeigen ebenfalls gute Dämmung. Lamellen- und Kappenstöpsel erreichten meist nur befriedigende Ergebnisse. Der Tragekomfort ist insbesondere bei Schaumstoffstöpseln kritisch, da sie im Gehörgang drücken können.
Die Stiftung Warentest rät, für eine optimale Passform verschiedene Bauarten auszuprobieren. Gute Hygiene ist wichtig, um Infektionen zu vermeiden. Stöpsel sollten regelmäßig gereinigt oder ersetzt werden, sobald sie verschmutzt sind. Spezielle Stöpsel gibt es für unterschiedliche Bedürfnisse, etwa für laute Konzerte oder Heimwerkerarbeiten.
HNO-Experte Dr. Bernhard Junge-Hülsing warnt vor zu häufigem Gebrauch, da dies zu erhöhter Geräuschempfindlichkeit führen kann. In manchen Fällen, wie beim Tinnitus, können Ohrstöpsel die Symptome sogar verstärken.
Ohrstöpsel sind ein nützliches Hilfsmittel gegen Lärm, doch die Wahl des richtigen Produkts ist entscheidend. Achtet auf gute Passform, ausreichende Schalldämmung und vermeidet Produkte mit hohen Schadstoffgehalten.