Verdi Streik Einzelhandel

ÖPNV: Viertägiger Streik vorbei

Im ÖPNV in Sachsen-Anhalt ist am Morgen der viertägige Streik zu Ende gegangen. Vereinzelt kann es aber weiterhin zu Einschränkungen kommen. 

Die Hallesche Verkehrs AG in Halle erklärte, nach den vier Streiktagen seien Nachwirkungen nicht zu vermeiden. DI HAVAG sei bemüht, so schnell wie möglich wieder nach dem regulären Fahrplan zu fahren. 

Wie die Magdeburger Verkehrsbetriebe mitteilten, wurden auch die Werkstätten des Unternehmens vier Tage lang bestreikt, somit können die gesetzlich vorgesehenen Kontrollen der Straßenbahnen erst seit 0 Uhr laufen. Man gehe zwar davon aus, dass ein Großteil der Straßenbahnflotte zum Beginn der Berufsverkehrs einsatzbereit sei, vereinzelt wird es jedoch zu Ausfällen kommen. Gegen 10 Uhr sollen die Kontrollen abgeschlossen sein und damit auch alle Bahnen wieder rollen.

Die Gewerkschaft ver.di hat in der vergangenen Woche die Urabstimmung über einen unbefristeten Streik eingeleitet.

Was ist passiert?

Vergangene Woche gab's die 3. Verhandlungsrunde zwischen der ver.di und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen-Anhalt. Aber es gab keine Annäherung. Die Gewerkschaft erklärte die Verhandlungen im kommunalen Nahverkehr in Sachsen-Anhalt für gescheitert.

Zwar haben die Arbeitgeber wie angekündigt ein neues Angebot vorgelegt. Die Verbandsgeschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Sachsen-Anhalt, Diana Häseler-Wallwitz, nannte es auch "historisch hoch". Allerdings sei dieses weiterhin weit von den aufgestellten Forderungen entfernt, so ver.di. Bei einer Laufzeit von 24 Monaten bietet der KAV neben einer Inflationsausgleichszahlung von 2.000 Euro eine lineare Entgeltsteigerung von insgesamt 10 Prozent verteilt auf die Laufzeit an. Im Ergebnis würden die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt auch im Jahr 2025 noch um mehrere hundert Euro schlechter bezahlt werden, als vergleichbare Kollegen in Sachsen und Thüringen zum aktuellen Zeitpunkt. 

Dazu sagt Paul Schmidt, ver.di Fachbereichsleiter und Verhandlungsführer: „Auf viele unserer Forderungen sind die Arbeitgeber überhaupt nicht oder nur unzureichend eingegangen. Gleichzeitig erwarten sie, dass die Beschäftigten auch zukünftig eine eklatante Lohnlücke zu den benachbarten Bundesländern akzeptieren. Das kommt nicht in Frage.“ 

Arbeitgeber fordern auf, Maß zu halten

„Diese Reaktion der Gewerkschaft stößt auf völliges Unverständnis und Entrüstung bei den Arbeitgebern“, so Diana Häseler-Wallwitz. Die Arbeitgeber haben ein stark verbessertes Angebot abgegeben. „Auch im Übrigen bieten die Nahverkehrsunternehmen ihren Unternehmen auch bisher schon attraktive Arbeitsbedingungen. Unter anderem mit einer 38-Stunden-Woche bei Vollbeschäftigung und 30 Tagen Erholungsurlaub sowie mit bis zu 4 zusätzlichen Entlastungstagen bei Schichtarbeit“, so Häseler-Wallwitz weiter. Im Oktober 2023 wurde ein Großteil der Beschäftigten auf Basis der neuen Entgeltordnung höhergruppiert. Bereits hieraus ergibt sich eine Personalkostensteigerung von über 2 bis 3 Prozent. „Wir fordern ver.di auf, die Verhältnismäßigkeit zu wahren, Streiks zu unterlassen und gemeinsam am Verhandlungstisch Lösungen zu erarbeiten“, so Häseler-Wallwitz abschließend.

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