Öko-Test zeigt, dass Pizzakartons problematische Chemikalien enthalten. Fast alle untersuchten Kartons wiesen Spuren von Bisphenol A (BPA) und Bisphenol S (BPS) auf. Nur der Karton von Pizza Hut war frei davon. Diese Chemikalien können unter Umständen auf die Pizza übergehen. Besonders gefährlich wird es, wenn die Pizza länger in den Kartons verbleibt.
Bisphenol A und S sind aufgrund ihrer gesundheitsschädlichen Eigenschaften besonders kritisch. BPA, das hormonell wirkt, kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und wird mit Gesundheitsproblemen wie Brustkrebs und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in Verbindung gebracht. BPS wird weniger oft untersucht, gilt aber ebenfalls als reproduktionsschädlich. Beide Substanzen gelten als „besonders besorgniserregend“ in der Chemikalienverordnung der EU.
Eine Untersuchung zeigt, dass Bisphenole von den Kartons auf die Pizza übergehen können. Über 50 Prozent der getesteten Kartons gaben beide Chemikalien an die Pizza ab. Besonders problematisch war ein Karton aus der Produktserie Italia, der viel BPA und BPS auf die getestete „Pizza“ abgab. Der chemische Gehalt überschritt die von Experten empfohlene Tagesdosis um ein Vielfaches.
Seit Januar 2025 gibt es ein Verbot für die Verwendung von BPA und BPS in Verpackungen, die direkten Kontakt mit Lebensmitteln haben, wie Plastik. Allerdings gilt dieses Verbot nicht für Papierprodukte, was zu den aktuellen Problemen führten kann. Hersteller wie Pizza Hut verwenden Frischfasern, um diese Risiken zu reduzieren. Verbraucher können auch über Mehrwegboxen nachdenken, die BPA-frei sind.
Pizzakartons aus Papier sollten laut Experten, soweit möglich, jedoch recycelt werden. Sie gehören resteleer ins Altpapier, sofern sie nicht stark mit Resten verschmutzt sind. Dies stehe im Widerspruch zu früheren Empfehlungen, die stark verschmutzte Kartons in den Restmüll zu geben.