Auch dieses Jahr verleiht die Stiftung Evangelische Jugendhilfe wieder den Friedensengel, einen Preis, der besondere ehrenamtliche Bemühungen auszeichnet. Unsere radio SAW-Reporterin Laura Födisch stellt einige der nominierten Vereine und Einzelpersonen vor.
Jewgenija, auch Jenny oder JD genannt, hilft einer ukrainischen Familie seit drei Jahren bei der Integration in Köthen. Und das völlig ohne Vorkenntnisse und super spontan:
„Auf der Straße wurde ich von einer Frau angesprochen, sie hat mich auf Russisch nach dem Weg gefragt. Sie hat mich gefragt wie es zur Wohnungsgesellschaft in Köthen geht, weil sie eine Wohnung sucht.“
Und Jewgenija hat der Frau nicht nur den Weg gezeigt, sondern sie auch direkt zur Wohnungsgesellschaft begleitet und für sie gedolmetscht. Und als schließlich noch den Mann und den Sohn der Frau kennenlernte, sollte es dabei nicht bleiben:
„Ich war bei jedem Arztbesuch dabei, bei jedem Amtsbesuch, ich hab den Sohn in der Schule angemeldet und so weiter und sofort. Ich habe also geholfen wo ich konnte.“
Inzwischen ist die Familie gut in Köthen integriert und baut sich hier:
„Mittlerweile haben die Eltern ihren Deutschkurs fast fertig und die Mutti überlegt hier in Köthen nochmal zu studieren – also vollkommen integriert.“
Für andere ein wahnsinniges Engagement was Jewgenija hier geleistet hat – für sie ein inneres Bedürfnis:
„Weil wir damals 2004 auch aus Russland nach Deutschland gekommen sind – also meine Familie und ich. Ich war damals 7 Jahre alt. Ich kann mich noch genau daran erinnern wie schwer es war. Wir hatten niemanden, der uns gezeigt hat, wie man sich hier in Deutschland durchschlägt und vor allem was man bei den Ämtern beachten muss. Die Bürokratie ist ja der Wahnsinn.“
Auch wenn die Hilfe für die junge Frau selbstverständlich war, über die Friedensengel-Nominierung freut sie sich trotzdem.