In der Nacht zu Montag kommt im Süden von Sachsen-Anhalt ein Auto von der Straße ab, drei junge Menschen sterben. Die Polizei geht einem konkreten Verdacht nach.
Rote Streifen auf dem nassen Asphalt zeigen am Morgen des Unfalls an, wo das Auto in der scharfen Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen, gegen einen Streusand-Behälter gefahren, den Hang hinuntergestürzt und dann gegen einen Baum geprallt ist. Die Wucht des Aufpralls lässt sich vor allem auf Höhe der Rückbank des Autos sehen: Das Dach ist komplett eingedrückt. Dort saßen zwei 19 Jahre alte Frauen und ein 21 Jahre alter Mann, die bei dem Unfall starben.
Der Unfall ereignete sich nach Polizeiangaben um kurz nach zwei Uhr in der Nacht zu Montag auf der Landstraße 204 zwischen Naumburg und Schönburg. Die Straße führt hier entlang der Saale. Am Steuer saß ein 43 Jahre alter Mann. Er erlitt leichte Verletzungen, genau wie die 18 Jahre alte Beifahrerin. Die drei jungen Erwachsenen, die bei dem Unfall gestorben seien, seien noch vor Ort ihren schweren Verletzungen erlegen, sagte ein Polizeisprecher.
Die Ermittlungen richten sich jetzt vor allem auf den Fahrer des schwarzen Unfallautos, einem Mercedes SUV. Polizeibeamte hätten vor Ort Hinweise festgestellt, die auf einen Alkoholkonsum hindeuteten, erklärte ein Polizeisprecher. Dem Fahrer sei eine Blutprobe entnommen worden, das Ergebnis habe am Montag aber noch nicht vorgelegen. Auch weitere Erkenntnisse zum genauen Unfallhergang und der möglichen Unfallursache gab es zunächst nicht. Nach aktuellem Kenntnisstand sei kein weiteres Fahrzeug beteiligt gewesen, hieß es weiter. Das automatische e-Call-System löste den Notruf aus. Die Insassen kamen vom Naumburger Hussiten-Kirschfest.
Wie die Freiwillige Feuerwehr Wethautal mitteilte, waren mehrere Feuerwehren und fünf Rettungswagen an dem Einsatz beteiligt. Die auf der Rückbank eingeklemmten Menschen seien mit Rettungsgeräten aus dem Fahrzeug befreit worden. Allerdings habe nur noch ihr Tod festgestellt werden können.
Die Landstraße 204 blieb über Stunden gesperrt. Ein Abschleppunternehmen barg den Unfallwagen, eine Spezialfirma reinigte die Unfallstelle.