Self-Made Unternehmer Micha (Charly Hübner) hat Großes vor mit seinem Elternhaus in Klein-Schappleben

"Micha denkt groß" in Klein Schappleben

Der Ausgangspunkt der Story ähnelt unzähligen wahren Geschichten: Micha (Charly Hübner) aus dem fiktiven Dorf Klein-Schappleben in Sachsen-Anhalt hat es zu Geld gebracht. Das möchte er gewinnbringend in seinem Heimatort anlegen: mit dem Bau eines Hotels samt luxuriösem Wellness-Center. 

Doch dem Plan stehen einige Hindernisse im Weg. In Klein-Schappleben geht das Grundwasser aus. Ein neuer Brunnen müsste her. Micha möchte ihn gemeinsam mit den Nachbarn bauen. Doch es scheint fraglich, ob das klappt. Verschiedenen Spielarten der menschlichen Dummheit stehen dem Projekt im Weg.

Kinostart ist nächste Woche: 22. August 2024

Improvisieren statt festes Drehbuch

Der Film ist eine sogenannte Impro-Komödie. Heißt: Die Schauspielerinnen und Schauspieler haben eher eine Drehbuch-Skizze denn ein ausgefeiltes Drehbuch erhalten. Sie durften heftig improvisieren. Was überwiegend gut funktioniert hat.

Mikrokosmos Dorf wird zum Panorama der Gegenwart

In den stärksten Szenen reift die Komödie zur Satire. Das immer dann, wenn der Witz konturenscharf gesellschaftliche Zustände beleuchtet. In einigen Szenen werden verschiedene Facetten heutigen Lebensgefühls im Schatten um sich greifender Politikverdrossenheit und gesellschaftlicher Umbrüche offenbart. Dabei gelingt das Kunststück, weder zynisch zu witzeln noch sentimental zu jammern. Der Mikrokosmos Dorf wird zum Panorama der gesamt-, keineswegs allein der ost-deutschen Gegenwart. Bemerkenswert!

Gelegentlich rutscht der Humor ins Alberne ab, etwa wenn die gefühlt tausendste Angela-Merkel-Parodie bemüht wird. Doch meist trifft die Komik ins Schwarze. Volkstümlicher Witz und das Nachdenken über die (Schief-)Lage der Welt münden in ein herzhaftes, befreiendes Lachen. Damit hat die pointierte Komödie die Chance, bei einem großen Publikum Kult zu werden.

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