Lionel Messi muss nicht einmal mehr anreisen - und gewinnt trotzdem alles. Der argentinische Weltmeister ist trotz seines Abschieds von der großen Sportbühne wieder zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden. Die achte FIFA-Trophäe für den 36-Jährigen von Inter Miami in den USA ist seine überraschendste. Er setzte sich gegen Torgarant Erling Haaland (23) von Triple-Sieger Manchester City sowie Kylian Mbappé (25) von Paris Saint-Germain durch. Im Hammersmith Apollo war eher verhaltener Applaus zu hören, Messi war nicht vor Ort.
Als beste Fußballerin wurde Aitana Bonmatí (25) ausgezeichnet, die mit Spanien im Sommer den WM-Titel gefeiert hatte. Als bester Trainer wurde Haaland-Coach Pep Guardiola geehrt, beste Trainerin wurde die Niederländerin Sarina Wiegman, die das englische Nationalteam im Sommer ins WM-Finale geführt hatte. Alle Preise bei der feierlichen Gala wurden von Frauen übergeben, die Weltfußballerin wurde - nicht wie üblich der Weltfußballer - als Letzte geehrt.
Wie aus den Wahlergebnissen hervorgeht, war die Entscheidung zugunsten von Messi hauchdünn. Wie Haaland bekam der Argentinier insgesamt 48 Punkte - bei Gleichstand zählen die Erststimmen der Kapitäne der Nationalmannschaften, und hier lag Messi deutlich vorne. Beispielsweise wurde Haaland von DFB-Kapitän Ilkay Gündogan gewählt, Messi bekam von Englands Spielführer und Bayern-Stürmer Harry Kane die Erststimme.
Deutsche Profis spielten keine Rolle. Gündogan, Marc-André ter Stegen und Ann-Kathrin Berger hatten es in den Kategorien bester Spieler, bester Torhüter und beste Torhüterin auf die Shortlist geschafft, kamen aber nicht in die Endauswahl.
Zwischen den Preisverleihungen stand die Gala für einen Moment auch im Zeichen von Franz Beckenbauer. «Franz war bei Weitem der beste und wichtigste Spieler in der Geschichte des deutschen Fußballs», sagte der langjährige Wegbegleiter Paul Breitner sichtlich bewegt im Saal. «Er war ein außergewöhnlicher Mensch.»