Kinder, die ohne Frühstück zur Schule kommen, sich Klassenfahrten oder Ausflüge nicht leisten können und die neusten Klamotten schon gar nicht. Es gibt sie auch bei uns in Sachsen-Anhalt. Und für sie setzt sich die gemeinnützige Organisation MAPP Empowerment gGmbH mit Sitz in Magdeburg ein. 10 Frauen arbeiten hier. Unter Ihnen auch Eileen Piontek – die ganz genau weiß, wie es um das Thema Kinderarmut in Sachsen-Anhalt steht.
„Wie in ganz Deutschland sieht es in Sachsen-Anhalt nicht anders aus. Auch hier ist jedes 5te Kind von Armut betroffen. Das ist eine sehr traurige Statistik. Die Schere zwischen Arm und Reich wird auch in Sachsen-Anhalt immer breiter.“
Und das beeinflusst den gesamten Alltag der betroffenen Familien. Denn sie können sich häufig etwa keine Vereine für ihre Kinder oder Klassenfahrten leisten.
„Wir reden hier von fehlender sozialer Teilhabe. Denn bei Familien, die von Armut betroffen sind und kein Geld haben, sich den normalen Lebensstandard zu leisten, ist die Gefahr sehr groß, dass die Kinder nicht die gleichen Chancen haben. Zum Beispiel im Bereich Bildung, im Bereich Gesundheit und auf ihren weiteren Lebensweg.“
Und da will die gemeinnützige Organisation helfen. Etwa indem sie den Familien ihre Stärken aufzeigt und sie mit anderen Betroffenen in Kontakt bringt – zum Beispiel über das Familiengesundheitszentrum.
„Wo wir offene Treffs für Familien anbieten, die hier in den Austausch kommen. Einfach auch sehen, dass es anderen Eltern genauso geht. Das ist oftmals ein großes Aha-Erlebnis, was wir von vielen Eltern hören, die in sozialer Isolation leben. Dass dann ganz oft mit Erleichterung einhergeht, weil die Eltern erkennen, dass sie nicht allein mit ihren Sorgen und Problemen sind.“
Der Austausch hilft den Familien aus der sozialen Isolation heraus. Das ist auch der Grundsatz von MAPP Empowerment: Hilfe zur Selbsthilfe- in dem die Familien ihre eigenen Stärken erkennen, sich gegenseitig helfen und voneinander profitieren. Neben den Angeboten im Familiengesundheitszentrum arbeitet die Organisation unter anderem auch mit Kindergartenkindern. In Zukunft sollen auch Grundschulen und ein eigenes Programm für gewaltauffällige Jugendliche hinzukommen.
Die Projekte werden zwar gefördert, 10-20 Prozent Eigenanteil muss die gemeinnützige Organisation aber jedes Mal selbst aufbringen und sucht dafür weitere Partner.