Dass es in Sachsen-Anhalt richtig viele tolle und geschichtsträchtige Städte haben, ist bekannt. Dass in Europa vor 800 Jahren mehr als 1.000 Städte nach Magdeburg geschaut haben, wenn es um Recht und Ordnung und faire Gerichtssprüche ging, dagegen häufig nicht. Die vierte Klasse der Domgrundschule in Magdeburg beschäftigt sich deswegen aktuell mit dem Thema Magdeburger Recht - am Beispiel eines Falls aus dem Mittelalter.
Wie die Magdeburger Schöffen damals geurteilt haben, wissen sie schon – aber wie würde das heute aussehen? Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger hat der Klasse schon mal erklärt, wie Gerichtsverfahren heute so ablaufen und wie die Gerichte zu einem Urteil kommen. Sie ist begeistert vom Gerechtigkeitssinn der Viertklässler:
„Als wir jetzt den historischen Fall zusammen gelöst haben, hatte ich das Gefühl, dass wir hier lauter kleine Rechtsprofis und Detektive dabei haben, die sich schon ganz genau Fälle anschauen und Lösungen entwickeln, wie man einen Streit beilegen kann.“
Und nicht nur beim Thema Gerechtigkeit sind die Kinder schon sehr aufmerksam. Auch ihre Stadt schauen sie sich ganz genau an und haben einige Wünsche, die sie dem Stadtrat vortragen wollen.
„Mich stört es, dass immer so viele Baustellen auf einmal gebaut werden.
„Dass nicht so viele Laternen mit FCM-Stickern vollgeklebt werden.“
„Und alles ist vollgesprüht“
„Ich finde, dass manchen Ecken verlassen aussehen. Da vielleicht einfach sanieren oder abreißen und einen kleinen Park hinbauen oder sowas.“
Am 20sten September wollen sie das alles dann auch den Ratsmitgliedern erzählen und bekommen dafür eine Medaille, erzählt Projektleiterin Eva Wybrands
„Weil es auch Erwachsenen sehr schwer fällt, ihre eigene Meinung tatsächlich zu vertreten. Und das machen diese Kinder und dafür gibt es die Medaille.“
Das Projekt gibt es schon einige Jahre und die Probleme und Vorschläge der Kinder, haben in der Vergangenheit schon einiges in der Stadt bewegt.