Mordprozess am Landgericht Magdeburg. Ein 19-Jähriger ist wegen zweifachen Mordes und dreifachen versuchten Mordes angeklagt. Heute hat die Verhandlung begonnen.
Der Angeklagte soll am Abend des 3. März mit einem Küchenmesser auf seine teils schlafende Familie losgegangen sein. Zur Tat führte wohl das Gefühl von zu wenig Privatsphäre in der gemeinsamen Wohnung in Magdeburg, hieß es in der Prozessankündigung des Gerichts.
Die Mutter des Angeklagten und sein 9-jähriger Bruder starben durch den Angriff, drei weitere Geschwister wurden teils schwer verletzt. Der Angeklagte war zur Tatzeit 18 Jahre alt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er hat bisher von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht.
Zu Beginn der Verhandlung wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen. Die Vorsitzende Richterin begründete die Entscheidung damit, dass die Privatsphäre der überlebenden Geschwister, die im Prozess als Nebenkläger auftreten, geschützt werden solle. Eine der Schwestern sei erst 13 Jahre alt.
In dem Prozess sind insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt. Der letzte Prozesstermin ist für den 27. September anberaumt. Im Fall einer Verurteilung droht dem 18-Jährigen nach Angaben eines Gerichtssprechers eine lebenslange Haftstrafe, wenn er nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden sollte. Bei einer Jugendstrafe könnten es bis zu zehn Jahre sein.