Der Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle hat grünes Licht bekommen. Die Landesdirektion kündigte an, dass die Erweiterung und Umgestaltung im Südosten der bestehenden Flughafenanlage erfolgt. Das Projekt umfasst eine 39 Hektar große Erweiterung des Vorfeldbereichs. Ziel ist es, Engpässe zu beseitigen und die Abfertigungskapazitäten an die Erwartungen bis 2032 anzupassen.
Es sind neue Enteisungspositionen, eine Schneedeponie und moderne Entwässerungsanlagen geplant. In der Nähe der Frachtterminals entstehen weitere Standplätze für Flugzeuge. Neue Rollwege sollen die Anbindung an das bestehende Start- und Landebahnsystem verbessern. Es werden auch neue Bauflächen geschaffen.
Im Planfeststellungsverfahren sind mehr als 8.000 Einwendungen und Stellungnahmen eingegangen. Die Landesdirektion prüfte und bewertete diese. Die Einwände betrafen hauptsächlich den Lärmschutz, den globalen Klimaschutz und die Notwendigkeit des Ausbaus. Daher enthält der Beschluss einige Auflagen: Laut diesen müssen Grundstücke, die besonders vom Lärm betroffen sind, auf Wunsch der Eigentümer vom Flughafen übernommen werden. Auch geräuscharme Aggregate sollen genutzt werden, um die Stromversorgung der Flugzeuge auf dem erweiterten Vorfeld zu gewährleisten. Zudem wird die Niederschlagsentwässerung verbessert und die Gewässerverträglichkeit der Ableitung in den Kalten Born gesichert. Eingriffe in Natur und Landschaft müssen ausgeglichen werden. Das schließt auch Maßnahmen zum Schutz von Zauneidechsen und Kiebitzen ein. Der Flughafenbetreiber soll zudem die Kosten für Schallschutz übernehmen.
Der Flughafen Leipzig/Halle, an der Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt, ist der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland. Er besitzt eine Nachtflugerlaubnis für Frachtmaschinen. Die Mitteldeutsche Flughafen AG plant Investitionen von 500 Millionen Euro. DHL Express will sein Logistik-Drehkreuz erweitern. Ausbau-Gegner kritisieren das Vorhaben als nicht zeitgemäß angesichts der Klimakrise.