06.05.2025, Berlin: Karin Prien (l-r, CDU), Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bärbel Bas (SPD), Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, nehmen an der ersten Sitzung des neuen Bundeskabinetts teil.

Kanzler gewählt - Neue Regierung beginnt mit der Arbeit

Der 06. Mai wurde für die Koalitionsparteien deutlich länger als erwartet. Nach dem historischen zweiten Wahlgang für den Bundeskanzler kam das frisch vereidigte Kabinett dann doch noch am gleichen Tag zum ersten Mal im Kanzleramt zusammen - und traf eine erste Entscheidung.

06.05.2025, Berlin: Bundeskanzler Friedrich Merz (r, CDU) und Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler, sitzen mit ernsten Mienen auf der Regierungsbank, bevor die Bundesminister vor Bundestagspräsidentin Klöckner (CDU) im Bundestag den Amtseid ablegen.
06.05.2025, Berlin: Bundeskanzler Friedrich Merz (r, CDU) und Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler, sitzen auf der Regierungsbank, bevor die Bundesminister vor Bundestagspräsidentin Klöckner (CDU) im Bundestag den Amtseid ablegen.

In seiner ersten Sitzung hat das neue Bundeskabinett von Union und SPD beschlossen, die Zahl der Beauftragten, Bevollmächtigten und Koordinatoren der Regierung um 25 zu kürzen. Einen entsprechenden Beschluss fassten Kanzler Friedrich Merz (CDU) und seine 17 Bundesministerinnen und -minister am späten Dienstagabend im Kanzleramt. Keine vier Stunden zuvor war die Regierung im Bundestag nach der Zitterpartie bei der Kanzlerwahl im Bundestag vereidigt worden.

06.05.2025, Berlin: Die Mitglieder der neuen Bundesregierung (l-r), Verena Hubertz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Dorothee Bär (CSU), Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Alois Rainer (CSU), Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat, Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, Carsten Schneider (SPD), Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, K
06.05.2025, Berlin: Die Mitglieder der neuen Bundesregierung (l-r), Verena Hubertz (SPD), Dorothee Bär (CSU), Alois Rainer (CSU), Boris Pistorius (SPD), Carsten Schneider (SPD), Alexander Dobrindt (CSU), Karsten Wildberger (parteilos), Friedrich Merz (CDU), Karin Prien (CDU), Bärbel Bas (SPD), Lars Klingbeil (SPD), Patrick Schnieder (CDU), Johann Wadephul (CDU), Nina Warken (CDU), Katherina Reiche (CDU), Reem Alabali-Radovan (SPD), Stefanie Hubig (SPD), Thorsten Frei (CDU), Chef des Bundeskanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben im Schloss Bellevue zusammen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (M)

Umweltministerium nun für internationale Klimapolitik zuständig

In der rund 45-minütigen Sitzung beschloss die Regierung außerdem einen Organisationserlass, in dem die Aufgabenverteilung zwischen den Ministerien festgelegt wird. Unter anderem ist darin geregelt, dass die internationale Klimapolitik vom Auswärtigen Amt ins Umweltministerium verlagert wird und wie das neue Digitalministerium strukturiert ist. Es erhält Zuständigkeiten aus dem Kanzleramt und fünf Ministerien, vor allem aus dem Innenministerium. Dass ein großer Teil der bisher 43 Beauftragten-Posten gestrichen werden soll, haben Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbart. Damit wollen sie ein Signal setzen, dass sie es mit dem Bürokratieabbau ernst meinen. 

Das neue Bundeskabinett mit dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz, ganz klein am Ende eines ovalen Sitzungstisches zu sehen,  kommt zu seiner ersten Sitzung zusammen.
06.05.2025, Berlin: Das neue Bundeskabinett mit dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kommt zu seiner ersten Sitzung zusammen.

Beauftragte für Migrationsabkommen und Klima-Außenpolitik entfallen

Zum Teil geht es um Ämter, die frühere Regierungen zusätzlich geschaffen und mit Personal ausgestattet hatten. Einige der Funktionen, die es künftig nicht mehr geben soll, wurden dagegen von Beamtinnen und Beamten ausgeübt, die ohnehin für das jeweilige Ministerium tätig waren, weshalb durch die Streichung nicht unbedingt eine Kostenersparnis zu erwarten ist.

In Zukunft nicht mehr geben soll es unter anderem folgende Funktionen
  • Den Sonderbevollmächtigte der Bundesregierung für Migrationsabkommen. Die dem Innenministerium zugeordnete Stelle wurde erst Anfang 2023 geschaffen. Bevollmächtigter wurde der FDP-Politiker Joachim Stamp. Er verhandelte vor allem mit Regierungsbeamten von Staaten, die zu mehr Engagement bei der Rücknahme ihrer ausreisepflichtigen Staatsbürger bewegt werden sollten. Schon gleich nach seiner Ernennung hieß es aus der Union, das sei eine Aufgabe, die das Ministerium gut ohne einen solchen Bevollmächtigten erfüllen könne.
  • Den Meeresbeauftragten gibt es seit September 2022. Das Amt ist im Umweltministerium angesiedelt, wo eine neue Unterabteilung Meeresschutz geschaffen wurde.
  • Im Bundesverkehrsministerium gab es bislang einen Koordinator für Güterverkehr und Logistik und den Beauftragten für den Schienenverkehr sowie eine Radverkehrsbeauftragte.
  • Nach dem Amtsantritt von Ex-Außenministerin Annalena Baerbock wurde im Auswärtigen Amt die neue Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik geschaffen. Jennifer Morgan - vormals Geschäftsführerin von Greenpeace International - übernahm den Posten.
  • Ebenfalls von der Ampel-Regierung geschaffen wurde die Funktion der Botschafterin für feministische Außenpolitik.
06.05.2025, Berlin: Das neu ernannte Kabinett um 1. Reihe (r-l), Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler, Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, Johann Wadephul (CDU), Außenminister, Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Dorothee Bär (CSU), Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, 2. Reihe: (r-l) Thorsten Frei (CDU), Chef des Bundeskan
06.05.2025, Berlin: Das neu ernannte Kabinett um 1. Reihe (r-l), Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Lars Klingbeil (SPD), Bundesminister der Finanzen und Vizekanzler, Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, Johann Wadephul (CDU), Außenminister, Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, Katherina Reiche (CDU), Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Dorothee Bär (CSU), Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, 2. Reihe: (r-l) Thorsten Frei (CDU), Chef des Bundeskanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben, Stefanie Hubig (SPD), Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, Karin Prien (CDU), Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bärbel Bas (SPD), Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Karsten Wildberger (parteilos), Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, Patrick Schnieder (CDU), Bundesminister für Verkehr, Carsten Schneider (SPD), Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Nina Warken (CDU), Bundesministerin für Gesundheit, 3. Reihe : (r-l) Verena Hubertz (SPD), Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Reem Alabali-Radovan (SPD), Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Alois Rainer (CSU), Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat, sitzt im Rahmen der Vereidigung der Bundesminister auf der Regierungsbank.

Zu den Beauftragten der Bundesregierung, die bleiben sollen, zählen:

  • Der im Auswärtigen Amt angesiedelte Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein.
  • Der Opferbeauftragte. Er ist der zentrale Ansprechpartner für die Anliegen von Opfern und Hinterbliebenen terroristischer Straftaten.

Außerdem gibt es Beauftragte des Bundestages. Dazu gehören etwa:

  • Die Bundesdatenschutzbeauftragte. Der Bundestag hatte vor einem Jahr die Bonner Juristin und Digitalexpertin Louisa Specht-Riemenschneider zur neuen Bundesdatenschutzbeauftragten gewählt.
  • Seit März 2024 gibt es den Polizeibeauftragten des Bundes beim Deutschen Bundestag. Das Amt bekleidet seither der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete, Uli Grötsch.
06.05.2025, Berlin: Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht während der Amtsübergabe im Kanzleramt, sein Vorgänger Olaf Scholz (r, SPD) steht daneben.
06.05.2025, Berlin: Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) spricht während der Amtsübergabe im Kanzleramt, sein Vorgänger Olaf Scholz (r, SPD) steht daneben.
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