Der Hamburger SV hat sich nach gut zweieinhalb Jahren von Trainer Tim Walter getrennt. Das gab der Tabellendritte der 2. Fußball-Bundesliga am Montag bekannt.
Der sechsmalige deutsche Meister scheiterte bereits fünfmal bei dem Versuch, endlich wieder in die erste Liga aufzusteigen. Nach der sportlichen Fehlentwicklung der vergangenen Monate sieht die HSV-Führung die Gefahr, das große Ziel auch in dieser Saison zu verfehlen. Das wurde dem 48 Jahre alten Walter zum Verhängnis.
«Wir haben nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Hannover 96 eine Situationsanalyse vorgenommen und sind zur Entscheidung gekommen, dass wir eine Veränderung vollziehen müssen, um unsere Saisonziele nicht zu gefährden», sagte HSV-Vorstand Jonas Boldt. «Unsere Leistungsschwankungen in den zurückliegenden Spielen waren zu groß und uns fehlt die volle Überzeugung, dass wir die nötige Balance und Stabilität in unserem Spiel in dieser Konstellation nachhaltig in den nächsten Wochen erreichen werden.»
Vor Weihnachten stand Walter schon einmal auf der Kippe und besonders im Aufsichtsrat in der Kritik. Da erhielt er von Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa aber noch einmal den klaren Auftrag, sein Team zu stabilisieren. Acht Gegentore in den ersten beiden Heimspielen des neuen Jahres gegen den Karlsruher SC (3:4) und Hannover 96 (3:4) zeigten jedoch: Das bekam der Trainer nicht hin.
Walter wechselte im Sommer 2021 zum HSV. In den vergangenen 40 Jahren gab es auf dem Schleudersitz in Hamburg nur drei Trainer mit einer längeren Amtszeit: Ernst Happel (1981-1987), Benno Möhlmann (1992-1995) und Frank Pagelsdorf (1997-2001).