Die Rechnung vor dem Spiel war für den Halleschen FC einfach: Drei Punkte waren Pflicht, viele Tore das Ziel. Das klappte ganz gut, im Heimspiel gegen Hertha Zehlendorf konnten die Rot-Weißen einen klaren 4:1-Heimsieg einfahren.
Betrachtet man die Chancen und die Tabellensituation, hätten es gern noch ein paar Tore mehr sein können, ja müssen. Einen Speltag vor dem ENder der Saison hat der HFC drei Punkte und sieben Tore Rückstand auf Lok Leipzig.
Das frühe 1:0 per Elfmeter von Jonas Nietfeld nach Foul an Inaler (19.) wirkte wie ein Dosenöffner. Ohne großes Feiern schnappte sich der Kapitän den Ball direkt aus dem Netz – das Signal: Hier geht noch was. Nur Minuten später stand es bereits 2:0, als Hartmanns abgefälschter Abschluss im kurzen Eck einschlug (23.). Auch Zehlendorf spielte mit, vor allem Bocar Baro sorgte für Entlastung – zweimal prüfte er Sven Müller, der seinen Kasten zunächst sauber hielt. Auf der Gegenseite war es Serhat Polat, der seine ganz persönliche Geschichte gegen den Ex-Klub schrieb: Erst scheiterte er knapp, dann traf er spektakulär im Fallen zum 3:0 (43.).
Nach dem Wechsel blieb Halle dominant, setzte die dezimierten Gäste – Enke sah in der 56. Minute Gelb-Rot – zunehmend unter Druck. Polat krönte seine starke Leistung mit einem satten Flachschuss ins lange Eck zum 4:0 (54.) und ließ die Fans auf mehr hoffen. Doch womöglich wollte man in der Euphorie zu viel. Die Ordnung ging etwas verloren, die Präzision im Abschluss ließ nach. Trotz bester Gelegenheiten durch Friedrich, Hartmann, Halangk und Akono blieb das erhoffte fünfte, sechste oder gar siebte Tor aus. Ein Kopfball krachte an die Latte, mehrere Abschlüsse entschärfte Zehlendorfs Torhüter Amankona sehenswert. In der Nachspielzeit sorgte Baro per Elfmeter noch für den 1:4-Endstand (90.).