Die Stadt Halle stellt die Ergebnisse des Zensus 2022 infrage. Sie reagiert mit einer eigenen Zählung, um drohende erhebliche Einnahmeverluste abzuwenden.
Alle Hallenser bekommen ab heute Post der besonderen Art. Die Verwaltung verschickt Briefe, um zu ermitteln, wieviele Menschen tatsächlich in der Stadt wohnen.
Wer einen bekommt, muss nichts weiter tun – anhand der unzustellbaren Rückläufer wird gezählt.
Hintergrund: das Rathaus hält die Zahlen aus der Volkszählung von 2022 für nicht plausibel, weil diese Halle rund 17.000 Einwohner weniger bescheinigt als im Melderegister stehen. Laut der statistischen Berechnung des Zensus leben nur noch 226.586 Menschen in Halle. Das Melderegister weist jedoch 243.453 Einwohner aus.
Und das würde für die Stadt 15 Millionen weniger Landeszuschüsse pro Jahr bedeuten.
Die Briefaktion kostet 150.000 Euro.