Die Polizei hat am Wochenende in Halle offenbar einen Bombenanschlag verhindert. Der in der Schlosserstraße festgenommene Mann habe aus rechtsradikalen Motiven möglichst viele Menschen töten wollen, erklärte die Staatsanwaltschaft unserem Reporter Torsten Rößler.
Vorbereitung einer schweren, staatsgefährdenden Gewalttat, so nannte es Staatsanwalt Denis Cernota. In der Wohnung des Mannes in der Schlosserstraße hatten die Ermittler einen selbstgebauten, funktionsfähigen Sprengsatz gefunden, dazu rechtsradikale Schriftstücke.
Wir gehen davon aus, dass der als „Bomben-Rüdiger“ bekannte Mann einen Anschlag mit vielen Todesopfern durchführen wollte, so der Staatsanwalt. Konkret waren die Pläne aber noch nicht.
Der 36-Jährige bleibt in Untersuchungshaft. Hinweise auf mögliche Mitwisser lägen derzeit nicht vor.
Er war am Samstagvormittag durch fremdenfeindliche Parolen aufgefallen und hatte Passanten mit einem Spielzeug-Gewehr bedroht.
Während der anschließenden Wohnungsdurchsuchung mussten über 50 Nachbarn ihre Wohnungen sicherheitshalber verlassen, sie konnten dann gegen Abend wieder nach Hause zurückkehren.
Am Dienstag teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass der 36-Jährige zu seinen Plänen schweigt. Der Mann habe sich bislang nicht eingelassen, sagte ein Sprecher. Es würden nun beschlagnahmte Datenträger ausgewertet. Außerdem wird untersucht, welcher Schaden bei einer möglichen Detonation entstanden wäre