Mit einzigartigen Farben und Formen will Sachsen-Anhalts Spitzenfloristin Diana Tröger am Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft der Floristik in Berlin die Konkurrenz übertreffen. «Ich habe seit langem mal wieder zittrige Hände gehabt», sagt die 42-Jährige aus Halle vor dem Start des Wettbewerbs in Berlin. Solange sie nicht den letzten Platz belegt, sei sie zufrieden. Alles darüber hinaus wäre ein willkommener Bonus. Insgesamt präsentieren neun Finalistinnen und Finalisten aus verschiedenen Bundesländern bis Samstag die beeindruckende Vielfalt ihres Handwerks und kreieren vor den Augen der Zuschauer in Echtzeit florale Kunstwerke.
Das diesjährige Wettkampfmotto lautet «Frieden». Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aufgefordert, durch die Sprache der Blumen eine Botschaft der Einheit, Harmonie und Hoffnung zu gestalten. Tröger hat hierfür bereits einen präzisen Plan entwickelt, möchte jedoch im Vorfeld keine Details preisgeben. «Blumen stehen grundsätzlich für Freude und für gegenseitigen Respekt. Man schenkt niemandem eine Blume, den man nicht mag», erklärt Tröger. Mit einer geschickten Farbauswahl lasse sich das Thema mühelos aufgreifen und umsetzen.
Rund 700 bis 800 Stunden habe Tröger in die Vorbereitung, die Kalkulation und das Beschneiden der Pflanzen investiert. «Es ist nun einmal lebendige Ware. Selbst wenn ich 30 Mal das Gleiche bestelle, werde ich nie die exakt gleiche Lieferung erhalten.» Auch diesmal sei es nicht anders gewesen: Einige der bestellten Pflanzen seien bei der kürzlich eingetroffenen Lieferung nicht dabei gewesen, andere entsprachen nicht der benötigten Qualität. «Deshalb ist die Vorbereitung so entscheidend. Jedes einzelne Blatt muss genauestens inspiziert werden», betont Tröger.
Neben dem Leitthema «Frieden» freut sich Tröger besonders auf die sogenannte Überraschungsaufgabe, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Zeitdruck ihr Können unter Beweis stellen müssen. «Man öffnet einen Karton, hat 30 Minuten zum Nachdenken und dann 120 Minuten, um die Aufgabe zu lösen.» Mit ihrer Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft möchte Tröger nicht nur möglichst gut abschneiden, sondern auch die Aufmerksamkeit auf die Floristik als Beruf lenken und zeigen, welches kreative Potenzial in diesem Handwerk steckt.