Abwasser in einer Kläranlage

Gardelegen: Wasser aus Kläranlage für Grundwasser nutzen

Die Altmark zählt zu den trockensten Gebieten in ganz Deutschland. Um den Grundwasserspiegel zu stabilisieren, könnte sauberes Wasser aus Kläranlagen die Lösung sein. Ein Pilotprojekt in Gardelegen will das jetzt ausprobieren. 

Das Wasser aus der Kläranlage geht natürlich nicht direkt ins Grundwasser – vorher muss noch einmal mehr gereinigt werden. Die dafür nötige Filteranlage wird gerade in Gardelegen aufgebaut und nutzt UV-Strahlen und verschiedene Schichten aus Kies und Aktivkohle. Der Wasserverband hat sie gemeinsam mit der Hochschule Magdeburg-Stendal entwickelt.  

Das Wasser wird aufgefangen und überprüft, um die Anlage weiter anzupassen. Das extra gereinigte Wasser könnte zukünftig auch in der Landwirtschaft, der Industrie oder zur Herstellung von Wasserstoff genutzt werden.

Warum das wichtig ist, erklärt Kristin Neumann, die das Projekt wissenschaftlich begleitet:

„Die Restbelastung an Spurenstoffen, wie Medikamentenrückstände, Mikroplastik und so weiter, die sind ein Problem für Kläranlagen, da sie da nicht zu 100% abgebaut werden können und wenn ich jetzt das Wasser ohne gesundheitsschädliche Auswirkungen wiederverwenden möchte, muss ich diese Stoffe eben noch entfernen und dafür brauche ich noch eine Nachbereitungsstufe.“ 

Ab Oktober wird die neue Filteranlage getestet. Das Projekt läuft bis Sommer 2027.

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