Touristen an Nord- und Ostsee kennen es gut: Ein frisches Fischbrötchen am Strand ist ein Muss. Doch auch die Möwen haben ein Auge darauf geworfen. Diese Vögel stürzen sich aus der Luft auf unachtsame Menschen und stehlen deren Mahlzeiten. Besonders am beliebten Ostsee-Badeort Warnemünde ist dieses Problem bekannt.
Nemo Borowski, Besitzer der "Wal-Bar" in Warnemünde, hat dafür eine Lösung gefunden. Er bietet die erste sogenannte "Möwen-Police" an. Diese Versicherung verspricht Kunden ein neues Fischbrötchen, falls ihnen eines von Möwen geklaut wird. Das Versprechen ist nicht rechtlich bindend, wird aber von Borowski ernst genommen.
Borowski erzählte der "Ostsee-Zeitung", dass es innerhalb der ersten drei Tage nach der Eröffnung 30 Möwen-Attacken gab. Diese Vögel warten auf den Dächern und schlagen blitzschnell zu. "Keine einladende Atmosphäre für Kunden", erklärte Borowski. Die Fischbrötchen-Versicherung kostet ihn etwa 30 Euro am Tag.
Zu möglichen Ausnutzungen seiner Police hat Borowski klare Antworten. Das Angebot gilt nur auf dem Gelände seines Bistros und nur dann, wenn der Diebstahl zeitnah nach dem Kauf passiert. Die Strafen für das Füttern von Möwen sind hoch, und niemand würde sich freiwillig solch einer Attacke aussetzen. "Das ist kein Spaß und kann wehtun", so der Wirt. Borowskis Idee zeigt, wie Kreativität und Kundenorientierung in der Gastronomie auch ungewöhnliche Probleme lösen können. Seine Lösung könnte das Erlebnis vieler Strandbesucher in Warnemünde deutlich verbessern.