Symbolbild: 29.06.2024, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Fußball, UEFA Euro 2024, EM, Deutschland - Dänemark, Finalrunde, Achtelfinale, Der Saxofonist Andre Schnura spielt beim Fanfest in der Fanzone Dortmund.

EM-Märchen: Andre Schnura rockt die Fanmeilen

Er ist 31, er hat gerade seinen Job verloren, aber mit der EM und seiner Idee, auf den Fanmeilen im Land mit seinem Saxophon gute Laune und geile Stimmung zu machen, hat sich sein Leben um 180 Grad gedreht: Andre Schnura aus NRW ist der heimliche musikalische Superstar dieser EM.

Mit seinem schwarzen Saxofon, dem Rudi-Völler-Trikot, der lässigen Sonnenbrille und natürlich mit seinen energiegeladenen Saxofon-Versionen von «Waka Waka», «Narcotic» oder «99 Luftballons» zum Tanzen. Auch der Überraschungsgast und Party-Rapper Ski Aggu («Friesenjung») und Peter Schilling himself feierte zur Torjubel-Hymne «Major Tom» gemeinsam mit dem Saxofonisten. 

Bei Instagram folgen ihm inzwischen mehr als 600.000 Accounts. Auf Tiktok sind es mit über 700.000 Followern noch mehr. 

Fan-Liebling hat gerade einen Job verloren

«Ich bin komplett überwältigt und unendlich dankbar für das was gerade passiert», lässt er bei Instagram wissen. Ende Juni sei er aus tarifrechtlichen Gründen bei der Musikschule, an der er seit Jahren unterrichtet habe, gekündigt worden. Nun hofft er offenbar durch die plötzliche Bekanntheit auch auf Erfolg mit seinem weiteren beruflichen Standbein: Bei Social Media bewirbt er auch das von ihm und einem Studienkollegen vertriebene schwarze Saxofon.

Laut eigener Firmenhomepage hat er in Arnheim in den Niederlanden Jazz und Pop Saxofon studiert und schon lange auf eine Karriere als «Party-Saxofonist» hingearbeitet. Das Ziel: Das oft als altmodisch betrachtete Saxofon «wieder cool machen». Mit seinen Gigs inmitten der feiernden Nationalmannschaft-Fans ist es ihm zumindest gelungen, Aufmerksamkeit auf seine Person und sein Instrument zu ziehen. 

In den Kommentaren zu den viral-gegangenen Videos gibt sich der Musiker bescheiden, wird aber nicht müde seine Botschaft zu verkünden: Liebe und Mitmenschlichkeit. Er sei der «EM-Typ mit dem Saxofon» und wolle seine «5 Minuten Fame nutzen» um an etwas Wichtiges zu erinnern: «Wir sind einfach alle gleich. Ich möchte euch daran erinnern, einander zu lieben und zu vergeben.» schreibt er dort etwas. Oder: «Bald wird sich niemand mehr für mich interessieren, aber was bei euch bleibt, ist die Liebe.»

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