
Neue Produkte der Cartoonfigur Diddl könnten vom kommenden Jahr an in Deutschland zu kaufen sein. Dies sei bereits in Planung, kündigte Diddl-Erfinder Thomas Goletz aus Hamburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur an.
In Deutschland waren Produkte der Plüschmaus in den 90er und 2000er Jahren Sammel- und Tauschobjekte. Besonders die Blätter der Schreibblöcke, eingeheftet in großen Ordnern, gehörten zum Alltag vieler Schulkinder. Pausenhöfe verwandelten sich zeitweise in regelrechte Tauschbörsen. Die freundliche Maus zierte auch Briefpapier, Tage- und Freundebücher, Kaffeebecher, Bettwäsche und Schulranzen. Zu Diddl kamen dann auch etwa Diddlina, Pimboli und Galupy hinzu.
Nach mehr als zehn Jahren Pause gibt es nun wieder Blöcke, Stifte, Kaffeebecher und andere Sammelobjekte der Cartoonfigur zu kaufen - vorerst allerdings nur in Frankreich und der Wallonie in Belgien. Weitere europäische Länder sollen im nächsten Jahr folgen, wie das französische Vertriebsunternehmen Kontiki aus der Nähe von Lyon mitteilte.
«In den vergangenen Jahren ist Diddl in eine Art Dornröschenschlaf gefallen», hieß es von Goletz. Einige Produkte der neuen Kollektion aus insgesamt 64 verschiedenen Artikeln waren Kontiki zufolge wenige Tage nach dem Verkaufsstart Anfang Oktober vergriffen. «Wir hatten mit einem solchen Erfolg nicht gerechnet», teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit.
Nicht nur Kinder fanden an den Figuren Gefallen. Der «Spiegel» bezeichnete die Diddl-Maus vor vielen Jahren als ein «aufrecht stehendes, känguruartiges Geschöpf, mit Latzhose und großen, klobigen Füßen».
Zur ersten Diddl-Ausstellung 1999 strömten rund 80.000 Fans aus ganz Deutschland ins historische Museumshaus im beschaulichen Geesthacht in der Nähe von Hamburg. Dort ist die Firma Depesche ansässig, die den Verkauf von Diddl-Produkten in Deutschland bis vor etwa zehn Jahren organisierte.
Nach den ersten Diddl-Postkarten, von denen nach früheren Angaben von Depesche rund 23 Millionen Stück allein bis 1999 europaweit versendet wurden, entstand um die Marke ein Merchandising-Geschäft mit weiteren Produkten - bis 1998 waren es allein 2.400.
Die Idee zum Relaunch kam nach eigenen Angaben von Kontiki. Das Unternehmen, das schon zuvor den Vertrieb von Diddl-Artikeln in Frankreich übernommen hatte, wandte sich an Goletz.
Die aktuelle Kollektion in Frankreich richtet sich laut Kontiki sowohl an Kinder als auch an Erwachsene, weil sie den vertrauten Designs sehr ähnlich sei. Neben Stiften, Stickern und Plüschtieren können Sammelbegeisterte und Fans der bunten Artikel dort nun auch wieder die bekannten Blöcke kaufen.
Auch andere Plüschtiere sind beliebt. Etwa um die Labubus ist ein weltweiter Hype entstanden. Die Fellmonster des chinesischen Herstellers und Händlers Pop Mart sind niedlich und hässlich zugleich. Befeuert wird der Trend von etlichen Influencerinnen und Influencern auf Tiktok und Instagram, die sich beim Auspacken der Überraschungsboxen filmen.