Die elektronische Patientenakte (ePA) wird bald landesweit für gesetzlich Krankenversicherte eingeführt. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt, dass kaum Widerstand gegen die Einführung dieser digitalen Akte besteht. Die größten Versicherer Deutschlands, darunter AOK, Techniker Krankenkasse, Barmer und DAK, betreuen zusammen über 50 Millionen Versicherte. Von diesen hat bisher nur ein geringer Prozentsatz Widerspruch gegen das automatische Anlegen der ePA eingelegt. Dies zeigt, dass die Versicherten bereit sind, die Vorteile einer digitalen Gesundheitsakte zu akzeptieren.
Die elektronische Patientenakte wird als Standarddienst ab dem 15. Januar bereitgestellt. Bisher musste sie aktiv von den Versicherten selbst angefordert werden, was nur selten der Fall war. Die Einführung erfolgt zunächst in zwei Modellregionen, Franken und Hamburg. Ab Anfang März soll die ePA dann landesweit genutzt werden. Datenschützer äußern Bedenken zur Widerspruchslösung, doch das Gesundheitsministerium plant eine umfassende Implementierung.
Die ePA wird ein digitaler Speicher für medizinische Informationen sein. Dazu gehören Angaben zu Medikamenten, Befunden und Laborwerten. Sie wird die medizinische Versorgung erleichtern, etwa bei Arztwechseln oder Notfällen. Patienten haben über eine App ihrer Krankenkasse Zugang zur ePA und können selbst entscheiden, welche Dokumente sichtbar sind. Sie können Dokumente sperren oder löschen und bei Bedarf die gesamte Akte löschen lassen. Diese Flexibilität soll dazu beitragen, das Vertrauen in die digitale Gesundheitsakte zu stärken.