Auch Denkmäler brauchen Sonnenschutz. Und ob der in den Schlössern der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz ausreicht, wird jetzt getestet.
Insgesamt sechs Platten mit Farb- und Materialmustern wurden aufgestellt: in der Bibliothek des Schlosses Wörlitz, im Kriegerischen Kabinett des Gotischen Hauses, im Spiegelkabinett des Luisiums, im Südflügel des Schlosses Oranienbaum und im Festsaal des Schlosses Mosigkau.
Die Hälfte der Muster ist jeweils mit einer Schutzfolie abgedeckt. So werden am Ende des Messungzeitraums mögliche Farbveränderungen deutlich sichtbar. In der Mitte der Tafel befindet sich ein Messgerät, welches neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit auch die fortlaufende Lichtbelastung aufzeichnet. Nach einem Jahr werden die Platten wieder abgeholt und ausgewertet. Dadurch soll dokumentiert werden, wieviel Strahlung in den Räumen der Denkmäler ankommt und wieviel Schutz die bereits vorhandenen Lichtschutzsysteme bieten. Das sind z.B. Rollos an den Fenstern, teils innen, teils außen.
Licht sorgt für Verfall unseres Kulturguts
Licht ist einer der größten Schadfaktoren für Kunst- und Kulturgut. Die entstehenden Schäden sind irreversibel und nehmen stetig zu. Farben bleichen aus oder werden spröde, Materialien verformen sich. Das Resultat ist die beschleunigte Alterung.
Das Forschungsprojekt hat die Universität Bamberg initiiert. Es läuft auch an 30 Standorten in Bayern (darunter Schloss Neuschwanstein), Baden-Württemberg und Sachsen.