Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tierparks Dessau trauern um einen langjährigen Tierparkbewohner, Shetlandpony „Bambi“. Das musste am Mittwoch nach einer mehrtägigen Behandlung eingeschläfert werden.
„Bambi“ hat mit seinen über 35 Jahren ein stattliches Alter erreicht. Er kam als junger Ponyhengst von einem Privathalter in den Tierpark Dessau. Dort eroberte er nicht nur die Herzen der Besucher, sondern auch die der Tierpflegerinnen und Tierpfleger. Tierpflegerin Astrid Buhro erinnert sich gerne daran, wie sie mit „Bambi“ im Zweiergespann mit anderen Ponys den Arbeitswagen der Futterküche durch den Tierpark Dessau gefahren hat. „Bambi“ war zwar immer der Kleinste in der Dessauer Ponygruppe, aber auch immer der Selbstbewussteste. „Die Chefrolle stand ihm sehr gut. Er war ein sehr ausgeglichenes und liebenswürdiges Pony.“, erklärt Astrid Buhro. „Bambi“ war bei Groß und Klein sehr beliebt, was auf seinen gutmütigen Charakter und seine Körpergröße zurückzuführen ist. Aufgrund seiner Beliebtheit war er eines der wenigen Tiere, die gleich fünf Patenschaften auf sich vereinen konnte.
Tierparkleiter Diplom-Biologe Jan Bauer, sein Team und die behandelnde Tierärztin ließen nichts unversucht, um dem Shetlandpony zu helfen. „Bambi konnte nicht mehr fressen und es wurde eine Schlundverstopfung diagnostiziert.“, so Jan Bauer.
Mit „Bambis“ Tod verliert der Tierpark Dessau nicht nur eine tierische Persönlichkeit, sondern auch das letzte Shetlandpony. Bereits seit 2018 wurde die Gruppe der Shetlandponys sukzessive verkleinert. „Im Rahmen unseres Entwicklungskonzeptes für den Tierpark Dessau mussten wir uns zwischen Pony und Esel entscheiden.“, sagt Jan Bauer. „Für den Anhaltischen Lehrbauernhof mit seinem Bestand an alten und bedrohten Haustierrassen haben wir uns dann für die Esel entschieden. Es ist natürlich sehr bedauerlich, keine Shetlandponys mehr im Tierpark Dessau zu halten, aber der Platz und die personellen Kapazitäten in einem Tierpark sind nun einmal der limitierende Faktor, so dass nicht immer alle Tierarten gehalten werden können“.