Der Brand auf dem Brocken ist gelöscht! Das meldet die Stadt Wernigerode. Am sechsten Tag des Feuers ziehen die bodengebundenen Einsatzkräfte nun ab. Der Nationalpark Harz übernimmt jetzt die Brandwache, die Sperrungen für Wanderer werden bis auf den Königsberger Weg schon zurück gebaut. Der Rückbau der Einsatztechnik kann allerdings noch mehrere Tage dauern.
Die Brockenbahn fährt unterdessen am Donnerstag wieder nach Plan. Das teilten die Harzer Schmalspurbahnen mit. Der erste Zug fährt kurz vor 9 ab Wernigerode bis auf den Gipfel.
Am Brocken im Harz beginnt nach dem Waldbrand die Suche nach den Ursachen. Brandursachenermittler sind vor Ort und nehmen ihre Arbeit auf, wie die Stadt Wernigerode mitteilte. Sie ermitteln in alle Richtungen.
Der Feuerwehreinsatz gehe angesichts kleinerer Glutnester am Boden weiter. Die Löscharbeiten entlang der Bahnstrecke seien am Dienstag erfolgreich gewesen, bei der Lageerkundung am Mittwoch seien aber weitere Glutnester entdeckt worden. Kesselwagen würden derzeit nicht benötigt, blieben aber in Bereitschaft.
Auf dem Brocken laufen immer noch die Löscharbeiten. Und ein schnelles Ende ist nicht absehbar - der Wind ist zu stark.
Gab es bis Dienstagmittag noch die Hoffnung, dass vielleicht bis zum Abend gemeldet werden kann: "Das Feuer ist aus!" ... so ist die Hoffnung nun dahin.
Die Drohne hat zehn Glutnester entlang der HSB-Bahnlinie ausgemacht. Die werden vom Wind immer wieder angefacht und müssen ausgegraben und gelöscht werden, sagte uns Kreisbrandmeister Lohse. Da hilft auch das Löschflugzeug nicht - das geht nur im Bodeneinsatz. Der wurde aber abgebrochen, weil der Wind die toten Bäume umwirft und es für die Kameraden zu gefährlich ist.
Heißt nun erst mal: löschen geht nur von den Gleisen aus, mithilfe von Kesselwagen. Am Mittwoch hofft die Feuerwehr dann auf ruhiges Wetter.
Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) ziehen nach dem Großbrand am Brocken Konsequenzen und wollen bereits bei niedrigerer Waldbrandgefahr auf Dieselloks umsteigen. Wie eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, sollen bereits ab der zweithöchsten Warnstufe vier Diesel- statt Dampfloks fahren. Bislang wurden Dieselloks erst ab der höchsten Waldbrandwarnstufe fünf eingesetzt.
«Diese zusätzliche Vorsichtsmaßnahme dient dem Brandschutz», teilte der Aufsichtsratsvorsitzende der HSB, Landrat Thomas Balcerowski (CDU), mit. Zugleich forderte er mehr Geld vom Land, um mit der Umrüstung der historischen Dampfloks zu beginnen. Angesichts des Klimawandels und den immer heißer werdenden Sommern müsse dringend mit der Dekarbonisierung im Harz begonnen werden, sagte Balcerowski. «Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter: Weg von der Kohle hin zu alternativen Antriebsarten der Dampfloks ist das Zeichen der Zeit.»
Sämtliche Präventionsmaßnahmen zielten darauf ab, die Harzer Schmalspurbahnen dauerhaft aus dem Verdacht des Brandverursachers im Nationalpark Harz zu entlassen. Im vergangenen Jahr fuhren nach Angaben der HSB rund 503.000 Besucher mit den historischen Zügen zum höchsten Gipfel Norddeutschlands. In den vergangenen Jahren war die Brockenbahn nach Waldbränden immer wieder in den Fokus der Diskussionen gerückt. Zahlreiche Brände entstanden entlang der Bahnstrecke, wie eine Untersuchung der TU Dresden aus dem vergangenen Jahr ergab. Vermutete Ursachen von Bränden waren demnach illegale Lagerfeuer, Funkenflug der mit Kohle befeuerten Dampfloks, Funkenflug beim Bremsen der Loks, weggeworfene Zigaretten von Fahrgästen oder Brandstiftung.
Die Naturschutzorganisation WWF forderte, zügig die Brandursache des Waldbrandes zu ermitteln, um den Nationalpark besser zu schützen. Der Nationalpark sei Lebensraum von mehr als 10.000 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, sagte die Programmleiterin Wald beim WWF, Susanne Winter. Jeder Brand schlage tiefe Wunden in den ohnehin vom Borkenkäfer stark geschädigten Wald. Die Löschschneisen zerstörten zudem die sich gerade entwickelnde Wildnis.